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DIE
Reise 8. März
bis 18. September 2009
Mit
dem Womo auf dem Landweg nach Skandinavien
Woche 1, 8.3. bis
14.3. Augsburg, Zwiesel,
Prag
8.3.
Abfahrt in Schlossrued um
11.25h. Das Wetter: Nicht so gut wie die Vorhersage. Leicht
bewölkt. Die Route: Zürich, Winterthur,
Schaffhausen, Grenzübergang Ramsen (der heisst Moskau,
leider ohne Foto, da kein Schild vor Ort, aber z.B. im TwixRoute
zu finden). Augsburg. Fahrzeit ca. 5.5h. Übernachtung
auf WomoStellplatz in einem Aussenbezirk der Stadt. Dummerweise
passt unser Schweizer Stromkabel nicht, so dass wir ohne Licht
und bald auch ohne Heizung (zu wenig Spannung für den
Zündmechanismus) bereits um 19h in die Federn hüpften.
(Mark)
9.3.
Nacht: Regen, nicht zu
kalt. Abfahrt: 8.15h. In Dasing 9h tanken (ARAL) und nach
einem Stromkabel gefragt. Schickt uns zu einem WOMO-Händler
im Ort (in den Ort, nach dem Bahnübergang die 2. Strasse
rechts, dann lange dieser Strasse folgen, dann Firma X, dann
Firma Y, dann relativ kleines Schild „Bürstner"
rechts). ARAL: alles Super! Hat 1a geklappt, hatten seit 5min
geöffnet + erst noch Auswahl. Das Wetter: Kurz vor 9h
(siehe oben) Schneesturm! Also ab der Autobahn in den
signalisierten Autohof. Im weiteren Verlauf immer wieder kurze
Schauer. Die Route: Dasing, Autobahnring München,
Deggendorf, Zwiesel ca. 14h. Übernachtung: 1. Camping sah
ziemlich zu aus (Schnee auf der steilen Zufahrt) 2. Camping (Azur
mit Namen) sah offen aus, hatte auf den Stellplätzen vor der
Schranke auch den dringend benötigten Strom zu bieten und
nicht zu viel Schnee auf der nicht zu steilen Zufahrt. Das Büro
öffnete um15h, Strom ist aber gemäss Aushang frei
zugänglich, also nichts wie hin und das neue Kabel
ausprobiert. Alles super (siehe ARAL). Geheizt, gekocht, gegessen
und dann aufs Büro Brötchen für Morgen bestellen.
Das Wetter soll Donnerstag besser werden. (Mark)
10.3.
19.05h sitze mit U-libli,
T-shirt, Pulli, Wolljacke und Fleecejacke, Leggins, Hose, zwei
paar Socken, Stulpen und warmen Finken bekleidet, zugedeckt mit
einer Wolldecke am Tisch. Dummerweise ist die Heizung heute
Morgen ausgestiegen und hier in Zwiesel sieht es gar nicht nach
Frühling aus. Der nette Herr, den die Bürodame für
uns kommen liess, konnte leider auch nicht helfen. Also müssen
wir morgen zurück nach Deggendorf fahren, dort soll es ein
Autohaus geben, wo wir Abhilfe finden. Also werden wir heute
wieder früh die Betten bereit machen, da es unter der Decke
am schnellsten warm wird. Den Tag verbrachten wir im
Kristallglasmuseum, in einem Kaffee, bei einem Schaufensterbummel
und als wir wieder Wärme brauchten im Lesesaal des „Haus
des Gastes". Da man mit Kurkarte gratis mit dem Stadtbus
fahren kann, haben wir fast die ganze Strecke abgefahren, und der
fährt drei! Kreise durch die Stadt. (Eva) Schon wieder ¾
Stunden rum und nicht gefroren! (Mark)
11.3.
Heute Morgen nochmals 3cm mehr
Schnee. Brauchten die Hilfe des Schneepflugs, um vom Platz
wegzukommen. Das Autohaus konnte nicht helfen :-(, keine Zeit,
keine Ersatzteile, Heizung zu alt, Neueinbau zu kompliziert.
Haben wir kleines Öfeli gekauft, das genug wenig Watt hat,
dass es auf den Stellplätzen nicht die Sicherung raushaut.
Und dann weiter Richtung Tschechien, aber auf der Autobahn. Sind
bis vor Prag gefahren. Aber das hat sooo viele Autos und
Baustellen, dass wir noch nicht wissen, ob wir die Stadt
besuchen. E
12.3.
Haben den etwas gar teuren und
speziellen Camping gegen einen kleinen feinen eingetauscht. Liegt
nahe an der Tramlinie in die Stadt, ca. 15 Minuten bis zur
City. Wetter: bewölkt, abends Regen. Dank der erstandenen
Elektroheizung haben wirs mittlerweile angenehm warm im Camper.
Draussen so ca. 5 Grad. Heute Morgen mit dem Camper quer durch
Prag auf den besseren Platz gewechselt, am Nachmittag mit dem
Tram in die Stadt, Karlsbrücke, Schloss und Kloster besucht.
M Prag zu Fuss ist mir viel lieber, als mit dem WoMo! E
13.3.
Sind immer noch in Prag und
haben einen weiteren Stadtteil abgelaufen, bis die Füsse
flach und die Beine müde waren. Die Prager scheinen alle
Goldverzierungen an den Kirchen und Denkmälern frisch
geputzt zu haben. Wegen der EU-Präsidentschaft? Jedenfalls
fallen die goldenen „Gebilde" -manchmal etwas
merkwürdig- an den nicht immer so sauberen Fassaden
auf. Vielleicht noch erwähnenswert: Auf der Hinfahrt im
Tram wurden wir plötzlich von unserem Gegenüber
angesprochen: „Entschuldigung isch das Schwiizertütsch
wo sie redet?" (Monica kommt dir das bekannt vor?). Es war
ein Tscheche, der 68 in die Schweiz kam und jetzt mit seiner
Schweizer Frau ausserhalb Prags wohnt. E
14.3.
Haben uns auch heute nochmals
in Prag umgeschaut und immer wieder Neues entdeckt.
Wahrscheinlich könnte das noch tagelang so weitergehen, aber
im Moment haben wir genug Grossstadt und werden morgen
weiterfahren. Das Wetter war schon fast ein wenig frühlingshaft.
Wohl darum waren ausser den Touristen auch viele Prager
unterwegs. E
Woche 2,
15.3. bis 22.3. Broumov,
Wielun, Warschau, Wygryny
15. bis 17.3.
Wir verliessen Prag Richtung
Nordosten. Sollten wir direkt nach Polen, oder doch über
Broumov, wo Eva, eine gute Freundin von Sibylle (Mark's
Schwester) wohnt? Broumov! Sibylle versicherte, wir würden
sicher willkommen sein. Wir wurden von Eva und ihren Kindern auch
mit offenen Armen empfangen. Leider war das Kloster
geschlossen. Dafür haben wir die älteste Holzkirche von
Tschechien und den dazugehörigen Friedhof besucht. Die
Nacht durften wir in Eva's Bett schlafen und mussten uns keine
Sorgen wegen der Kälte machen. Montags machten wir einen
Spaziergang im Schnee an die polnische Grenze und am Nachmittag
durch die Sandsteinfelsen in Adrspach. Dazwischen wurden wir
von Eva verwöhnt, ich durfte kaum einmal das Geschirr
waschen. Noch eine Nacht im warmen Bett, dann fuhren wir weiter.
Zum Abschied erhielten wir ein Brot, Kaffee und einen Sack
Teelichter. Eva, nochmals ganz herzlichen Dank. Den
Campingplatz in Wroclaw haben wir nicht gefunden, jetzt stehen
wir auf einem Parkplatz kurz nach Wielun, auf dem Tisch eine
brennende Kerze von Eva. E
18.3.
Kaltes Erwachen bei nur noch
3.1 Grad. Im WoMo wohl verstanden. Dafür für einmal
Prachtswetter! Also sofort heissen Kaffee einverleiben + ab nach
Warschau. Unterwegs SEHR windig + bald auch wieder Wetter wie
gewohnt. In Warschau fahren wir Richtung Centrum, ohne im
fraglichen Bezirk einen Hinweis auf einen Camping zu finden. Dank
erstandenem Reiseführer finden wir jedoch die Turisteninfo
ohne Mühe und erhalten da den Weg auf einem Plan
eingezeichnet. Da wir noch bereits bezahlte Parkgebühr zu
konsumieren haben, genehmigen wir uns eine Pizza mit Pepsi! Den
Camping finden wir anschliessend problemlos, ist tatsächlich
geöffnet, wir sind jedoch weit und breit die einzigen Camper
auf dem recht grossen Platz. Uns solls recht sein. Stromanschluss
sei Dank haben wirs auch schön warm. M
19.3.
Den ganzen Tag immer wieder
Schneefall, Temperatur so schätzungsweise knapp über 0
Grad, wenigstens der Wind hat etwas nachgelassen. Wir haben uns
für einen faulen Tag entschieden. Am Nachmittag wagen wir
uns auf einen kurzen Spaziergang um den Block, aber dann rasch
wieder zurück ins geheizte Womo. Wir planen ein wenig an
unserer weiteren Reise, sie soll uns zuerst an die Ostsee und
dann in die Masuren führen, bevor wir dann nach Litauen
weiterziehen. Warschau haben wir auf Morgen verschoben. M
20.3.
Heute Morgen sowas wie blauer
Himmel am Horizont – oder nur eine Fata Morgana? Wenigstens
regnets nicht, kalt ist es jedoch noch immer (Wenigstens schneits
auch in Zürich, danke Karin). Heute gings in die Stadt.
Mit Händen und Füssen haben wir uns an der
Campingreception nach dem Wie und Wo erkundigt + erhielten einen
kleinen Zettel „HOW TO GET TO THE CENTER". Zuerst ein
kurzer Spaziergang bis zu einem offenen Kiosk mit
Fahrkartenverkauf + dann mit dem Tram ins Zentrum. Anschliessend
die Stadt durchstreift + dann schnell ins Café Zamek um
aufzuwärmen. Nochmal eine Strecke zu Fuss und ein wenig
einkaufen, dann zurück mit Tram und Bus. M
21.3.
Heute Morgen wurden wir mit
strahlend blauem Himmel und Sonne überrascht. Leider hielt
das schöne Wetter nicht lange. Jetzt sind wir auf einem
Campingplatz an einem der unzähligen Seen der Masuren
(Nordostpolen). Hier gefällts uns entschieden besser. Es ist
zwar auch kalt, aber nicht so hektisch, wie die Grossstadt. Zum
Nachtessen haben wir uns für 90 Rp.! ein paar polnische
„Schüblig" erstanden. E
22.3.
Wieder das alte Lied vom
Wetter: Schnee-Regen, kalt. Wir haben uns aufgerafft, eine
Stunde raus zu gehen, wie sich im Verlaufe des Nachmittags
zeigte, war diese Entscheidung richtig, es regnete später
eine Spur mehr. Ansonsten, + bei frühlingshaftem Wetter,
wären wir hier bestimmt richtig um uns von den grossen
Städten und dem vielen Verkehr zu erholen. Das beste an
diesem Wetter: man kann auf Besserung hoffen. M Aber so
allmählich gibt’s mir auf's Dach! E
Woche 3,
23.3. bis 29.3. Wygryny,
Augustow, Druskininkai, Trakai
23./24.3.
Nachdem wir noch einen
nasskalten Tag im geheizten WoMo verbrachten, wollten wir heute
Wygryny verlassen. Einmal mehr wurden wir am Morgen jedoch von
einer weissen Wiese überrascht. Ans wegfahren war nicht zu
denken. Und als ob das nicht gereicht hätte, fiel auch noch
der Strom aus. Wie sich später herausstellte, war das ganze
Dorf ohne Strom. Im WoMo wurde es schon bald ziemlich kalt,
aber der nette Herr vom Campingplatz bot uns an, uns in Zimmer 1,
wo wir auch Toilette und Dusche benutzten, aufzuhalten. Anfangs
war es dort noch um einiges wärmer und es kühlte auch
nicht so rasch ab. Aber ohne Strom lief auch dort die Heizung
nicht, und gegen Abend wurde es auch dort empfindlich kühl.
Trotzdem beschlossen wir, in Zimmer 1 zu übernachten, blies
der Wind doch nicht durch sämtliche Ritzen. Aber man staune,
ca. um 17.00h war wieder Strom vorhanden. Jetzt sitzen wir in
unserem warmen fahrbaren Zuhause und hoffen, dass wir die Nacht
ohne Probleme überstehen. E
25.3.
Sind nahe der litauischen
Grenze in Augustow. Die Feriensaison scheint noch nicht begonnen
zu haben, das Fräulein auf der Info hat behauptet, das Hotel
aus unserem Führer, das Stellplätze zur Verfügung
stellt, habe noch geschlossen. Wir fragten nach einer
Alternative, worauf sie telefonierte und uns dann den Weg zu
einem „Herrn" erklärte, den wir fragen könnten.
Der „Herr" konnte zwar nur polnisch, aber zum Glück
versteht man „elektricy" fast überall. Jedenfalls
stehen wir jetzt auf seiner Wiese neben dem Haus und aus seinem
Kellerfenster kommt das Kabel, damit wir es schön warm
haben.
26./27.3.
Sind seit gestern im
litauischen Badekurort Druskininkai. Der Campingplatz ist noch
geschlossen, so dass wir uns in einem „Guesthaus"
einquartiert haben. Nette Frau an der Rezeption, sie kann
litauisch, polnisch und russisch. Zum ersten Mal konnten wir von
unserem Russischkurs ein paar Brocken brauchen. Auf jeden Fall
haben wir verstanden, dass sie Morgen nicht arbeitet! Der Ort
hat ein paar schöne Stellen und interessante Gebäude.
Und wirklich schöne Wege zum flanieren, was wir heute mit
viel Sonnenschein genossen haben. Den nächsten
Campingplatz in Trakai haben wir schon geordert. Der hat sicher
offen. E
28.3.
Am Morgen mal kein
Schneefall, sondern
Regen. Wir sind ja nicht
anspruchsvoll. Auf einer guten Strasse kommen wir zügig
Richtung Vilnius voran. Die heutige Etappe ist kurz, nur knapp
130 km. Bevor wir zum Camping fahren, besuchen wir die Burg
Trakai. Sie befindet sich im gleichnamigen Städtchen, ca. 20
km von Vilnius entfernt. Anschliessend geht’s das Womo
einheizen. Das Wetter wurde im Laufe des Tages immer besser und
am Abend gabs vom Camping über den See einen schönen
Blick aus der Ferne auf die Burg (=> Fotos Woche 3). M
29.3.
Immer noch Regen. Aber es ist
deutlich wärmer. Nach den Erfahrungen der letzten Tage
hoffen wir auf ein wenig Sonne am Nachmittag. Immerhin hört
der Regen auf und wir fahren zurück nach Trakai, wo wir den
alten und den neuen Friedhof und das kleine Museum der Karäer
anschauen. Das ist eine kleine, interessante Volksgruppe, „die
Religion ähnelt dem Islam, ging jedoch aus dem Judentum
hervor" (Reiseführer) und die Sprache soll ans
Türkische erinnern. Leider ist auch im Museum nicht
ersichtlich, inwiefern sie sich von der restlichen Bevölkerung
unterscheiden. Aber in ihrem Restaurant haben wir feine Pierogi
mit verschiedenen Füllungen gegessen, hmmm. E
Woche 4,
30.3. bis 5.4. Trakai,
Siauliai, Nida, Liepaja, Riga
30.3.
Trotz Regen fahren wir nach
Vilnius. Wir machen einen Stadtrundgang (Altstadt), besichtigen
ein paar Kirchen auch von innen und verköstigen uns in einem
Restaurant mit litauischen „Zeppelins", eine typische
Art gefüllte Kartoffelklösse. Da es mittlerweile (auch
typisch?!?) aufgehört hat zu regnen, besteigen wir den
Gediminas-Turm-Hügel und werfen noch einen Blick von oben
auf die Altstadt von Vilnius. E
31.3.
Heute beginnt der Tag mit
strahlend schönem Wetter. Wir verlassen die Region Vilnius
Richtung NordWesten. Es herrscht ein zügiger Wind,
dummerweise gegen unsere Fahrtrichtung. Wir besuchen den Berg der
Kreuze in der Nähe von Siauliai [Schaulei]. Dieser Berg ist
zwar nur ein Hügel von ca. 10m, aber trotzdem recht
eindrucksvoll. Hier blies ein so starker Wind, dass wir uns bald
wieder ins Womo setzten und das nahe gelegene GuestHouse
anpeilten. Dank wireless Internet heute der Bericht quasi live im
Blog. M
1.4.
Bei starkem Regen machten wir
uns auf den Weg an die Ostsee. Die kurische Nehrung wollen wir
uns nicht entgehen lassen und der Wetterbericht verspricht 6 Std
Sonnenschein in Klaipeda. Wir zweifeln etwas, aber je näher
wir unserem Ziel kommen, umso schöner wird es. In
Kleipeda ärgern wir uns nochmals heftig über die
mangelhaften Beschilderungen zur Fähre (ist nicht das erste
Mal, dass plötzlich einfach keine Wegweiser mehr vorhanden
sind), finden sie schlussendlich aber doch. Auf dem Camping
in Nida angekommen warten wir ca. 1 Std bis endlich jemand
erscheint. Wohlverstanden bei strahlend blauem Himmel! Dafür
zeigt sie uns auch gleich die Waschmaschine für die dringend
benötigte Wäsche. Aber zuerst steigen wir auf die
Wander-Düne, welch ein Ausblick! Fast könnte man meinen
man sei in der Wüste. Daneben aber das tiefblaue Wasser des
Haff's. Morgen gehen wir auf die andere Seite der lang
gezogenen Halbinsel, die Ostseeseite. E
2.4.
Heute haben wir bestes Wetter,
kaum Wind. Also aufgestanden und raus! Heute ist die Haff-Seite
der Düne mit dem Vormittagslicht dran, anschliessend kaufen
wir im Städtchen noch ein. Dann zurück auf den Camping,
waschen ist angesagt. Und dann also das mit der Heizung: In
Siauliai hatten wir ja gratis WLAN und so hab ich mich in den
einschlägigen Foren über Störungen ohne
Aufleuchten der Störungsanzeige bei Trumaheizungen
informiert. Ich hab mir zwei, drei Tipps gemerkt und also heute
ausprobiert. Und siehe da: es tut tatsächlich wieder
heizen!! Und, obwohl der Tumbler seine Arbeit noch nicht
fertig verrichtet hat, besuchen wir den Ostseestrand, solange das
Wetter hält. Für diejenigen, welche keine Ahnung haben
wovon bei Haff und Ostseestrand die Rede ist: GoogleEarth ,
Wikipedia (Suchbegriff: Kurische Nehrung) oder der gute alte
Schulatlas bilden weiter! M
3.4.
Während die letzte Wäsche
im Tumbler trocknet (zum Glück sind wir allein auf dem
Platz, so lange wie das dauert!), spazieren wir mit der
Morgensonne dem Ostseestrand entlang und versuchen unser Glück
beim Bernstein suchen. Tatsächlich werden wir auch fündig.
Das Meer hat viele kleinste „Steinchen" angeschwemmt.
(Oder war das der Tourismusverein, welcher zu unserer Freude ein
paar „Abfälle" verteilt hat?). Der Nachmittag
vergeht mit faulenzen, Wäsche versorgen, einkaufen,
Reiseführer studieren und Sudoku lösen. E
4.4.
Bevor wir bei wiederum
strahlendem Sonnenschein weiterfahren, wird zuerst das „Haus"
gereinigt. Boden gewischt, WC und Wasser entleert und Fenster
geputzt. Ehe wir Neringa wieder verlassen, besteigen wir
nochmals eine über 50m hohe Sanddüne. Phantastisch,
dieser Blick über die Düne, den Wald und dahinter die
Ostsee. Auf der anderen Seite das Haff. Kaum zu glauben, dass der
Sand Dörfer „verschluckt" haben soll. Weiter
bis Liepaja in Lettland. Welch ein Frust, nachdem wir endlich die
richtige Strasse finden, wo das Guesthouse sein sollte, stellen
wir fest, dass es nicht mehr existiert. Also schnell zur Info,
die hat bis 17h offen, steht auch an der Türe, diese ist
aber verschlossen. Es ist 16.15h. Wir quartieren uns für
eine Nacht in einem Hotel ein, nicht im Zentrum, wegen dem Lärm.
Nachtessen gibt’s wieder mal auswärts, eine typische
Suppe (undefinierbar aber sehr fein). Einen traditionellen
Kartoffel/Getreidegratin und für Mark lettische
„Fleischvögel" (auch traditionell). Und dann die
Nachtruhe; da hat es Gäste, die sind erst um ein Uhr müde!
Aber dann ist's wirklich ruhig. E
5.4.
Die etwas über 200km bis
Riga schaffen wir bei dem Sonnenschein locker. Unterwegs wird es
sogar so warm, dass ich nicht nur die Jacke sondern auch den
Pulli ausziehen muss. Mit dem Auffinden des Campingplatzes haben
wir wieder etliche Mühe, bis Mark kurzerhand einen der
Polizisten fragt, die am Strassenrand Autos kontrollieren. Den
Rest des Tages verbringen wir bei offener! (so warm) WoMo-Türe
mit Kräfte sammeln für den morgigen Rigabesuch. E
Woche 5, 6.4.
bis 12.4. Riga, Sigulda,
Svetciems, Pärnu (EST), Tallinn
6./7.4.
Bei immer noch strahlendem
Sonnenschein fuhren wir an beiden Tagen jeweils mit dem Bus vom
Camping in die Stadt. Wir suchten zunächst die Turisteninfo,
rüsteten uns mit einer Citymap aus und begaben uns auf einen
Rundgang den Sehenswürdigkeiten nach. Die Kirchen sind am
Montag nicht geöffnet, aber wir hatten ja noch den Dienstag.
Am Dienstag haben wir uns dann allerdings nur gerade die grosse,
orthodoxe Kirche auch von innen angeschaut. Nach dem Mittagessen
am Montag waren wir bereits ein wenig auf den Felgen und machten
uns auf den Rückweg. Dabei gerieten wir auf der Akmens tilts
(Brücke) über die Daugava in einen mittleren Sand- bzw.
Staubsturm, erreichten jedoch das andere Ufer ohne zu ersticken
und fuhren mit dem Bus zurück. Am Dienstag hatte der Wind
merklich nachgelassen und es war recht mild. Wir liefen einige
Jugendstil Gebäude ab, welche der Reiseführer
hervorhob, fanden dabei allerdings manches andere, das uns besser
gefiel als die „sehenswerten", welche uns oft recht
überladen erschienen. M
8.4.
Wir fahren etwas ins
Landesinnere, ins Urstromtal der Gauja. Auf der Info in Sigulda
erhalten wir gleich einen Plan mit den Sehenswürdigkeiten,
und deren gibt’s viele! Als Erstes wollen wir mit der
Seilbahn über den Fluss. Dieser windet sich in unzähligen
Kurven talabwärts. An den Ufern sind deutliche Biberspuren
zu erkennen. Wir besteigen den Turm der evangelisch-lutherischen
Kirche, verstehen auch auf lettisch, dass wir aber etwas ins
Kässeli geben sollen. Nach einer kurzen Stadtbesichtigung
mit unzähligen (kleinsten) Parks begeben wir uns zum
Campingplatz, aber niemand interessiert sich für uns, also
fahren wir ans Flussufer auf einen grossen Parkplatz und testen
die Heizung. Sie funktioniert tatsächlich! Mark begibt sich
ans Flussufer und harrt aus, bis er 1 ½ Biber sieht (Das
liess ihm keine Ruhe :-)). Dann wird es auch ihm zu kalt. E
9.4.
Den Morgen nutzen wir, um zu
ein paar Aussichtspunkten auf den Flusslauf zu wandern. Ein paar
Kilometer weiter auf der andern Seite der Gauja machen wir Halt
bei einer mittelalterlichen Burg und überblicken vom Turm
aus nochmals das Tal. Anschliessend fahren wir zurück an
die Ostsee. Leider wird es immer bewölkter und fängt
sogar an zu regnen. Wir übernachten auf einem
Campingplatz, der zwar noch geschlossen ist, da aber ein grosses
Restaurant (es hat glaub auch ein paar Zimmer) dazugehört,
können wir uns mit allem Komfort einrichten. Die Hintertüre
des Restaurant-WC wird einfach für uns offen gelassen. E
10.4.
Wir schalten einen faulen Tag
ein. Eigentlich wollten wir den Ostseestrand erkunden, aber
dichter Nebel hält uns im WoMo. Als es nach dem Mittag immer
noch gleich aussieht, wagen wir uns doch für eine Stunde ans
Wasser. Auch der Nebel am Meer hat seinen Reiz... E
11.4.
Sind nur bis Pärnu
(Estland) gefahren. Haben eingekauft und Vorräte ergänzt
und einen kurzen Stadtrundgang gemacht. Sogar auf de(m)r
Rüütli-Strasse sind wir entlang spaziert! Die
zahlreichen Holzhäuser erinnern an Skandinavien. Es ist
wieder etwas kühler, obwohl die Sonne ab und zu etwas
scheint. Aber wir sind nicht mehr die einzigen auf dem
Campingplatz. Die Finnen kommen! E
12.4. Ostern
Heute gings weiter bis
Tallinn. Nachdem wir unser „Heim" bei der „Valge
(weissen) Villa" (Privathaus, deren Besitzer Zimmer,
Frühstück und Stellplatz anbieten) abgestellt haben,
sind wir mit dem Bus in die Stadt gefahren. Wie schon in Riga
sind die Bus-Chauffeure/innen auch hier auffallend unfreundlich.
Wir sind dann halt mit dem gleichen Ticket zurückgefahren,
da wir nicht wussten, dass wir es nach dem Kauf beim Chauffeur
noch entwerten sollten- wenn uns das niemand sagt! Es hat auch
niemanden interessiert. Wir haben bereits einen grossen Teil
der Altstadt besichtigt. Und diese gefällt uns eigentlich am
Besten von den drei baltischen Hauptstädten. Ist es wegen
dem Hügel, der doch einigen Ausblick auf die Stadt bietet
und sie etwas abwechslungsreicher macht? Nachdem wir in einem
griechischen! (in den estnischen reihten sich Tourist an Tourist)
Restaurant z'Nacht gegessen haben, war der Bauch zu voll, um noch
viel zu laufen, also zurück zum WoMo. E
Woche 6,
13.4. bis 19.4. Tallinn,
Narva, Sankt Petersburg (RU)
13.4.
Nochmals ein Schlendertag
durch Tallinn. Wir gehen durch andere Strassen und Gassen oder
dieselben wie gestern in entgegengesetzter Richtung. Dabei
entdecken wir immer neue, interessante Winkel. Da sich der
Hochnebel aufgelöst hat, setzen wir uns auf ein sonniges
Bänklein und schauen dem Treiben zu. Nachdem wir die
Hinfahrt mit dem Bus nicht bezahlt haben, weil die Chauffeuse ein
unverständlich-unfreundliches Palaver von sich gibt, da wir
das Geld nicht passend haben, geben wir uns auf der Rückfahrt
Mühe, Kleingeld bereit zu halten. E
14.4.
Sind bis kurz vor Narva
(Grenzort zu Russland) gefahren. Zu einem schönen
CampingHotelPlatz an einem Waldsee. Dieser ist aber immer noch
gefroren. Wir sind auch weit und breit die einzigen Gäste.
Werden aber sehr zuvorkommend behandelt; die Frau an der
Rezeption ist nicht nur Empfangsdame, sondern auch Kellnerin im
Restaurant (in dem wir auch die einzigen Gäste sind) und
dann hat sie doch tatsächlich auch unsere Wäsche
aufgehängt! Jedes T-Shirt an einen Bügel und mit einem
freundlich lachenden Gesicht versichert sie, dass ich die Wäsche
morgen abholen könne. E
15.4.
Nach dem WC Besuch am Morgen,
(wir benützen die Toilette in der Hotellobby) bekomme ich
sogleich meine Wäsche zurück. Das nennt sich
Service! Nachdem sich der Hochnebel gegen Mittag aufgelöst
hat, machen wir uns auf den Weg an den Strand, der 3km entfernt
sein soll. Es herrscht ein kalter, zügiger Wind, so dass
auch die Sonne nicht all zu sehr wärmt. Nach einer knappen
Stunde, kurz vor dem Ziel stehen wir vor einem Bach. Nach einigem
Suchen finden wir doch einen Übergang aus ein paar
Baumstämmen. Der Wind ist so kalt und zudem versteckt sich
die Sonne immer wieder hinter Wolken, dass wir es nicht lange
aushalten. Zurück gehen wir auf dem Pferdepfad. Das Problem
ist nur, die Pferde können problemlos durch den Bach waten.
Aber Mark als versierter Nordlandwanderer hat schnell aus zwei
Baumstämmen eine „Brücke" gemacht. E
16./17.4.
Sind doch noch in St.
Petersburg angekommen. Es war gar nicht so einfach. Dabei hatte
der Tag ganz angenehm angefangen. Auf dem Campingplatz kamen wir
mit einem netten Ehepaar aus Finnland ins Gespräch, das uns
zu sich nach Hause einlud, falls uns die Strassen in
Russischkarelien verleidet seien, und wir schon früher als
vorgesehen nach Finnland fahren würden. Wir fanden in
Narva bald die Grenze und reihten uns in der Warteschlange ein.
Als wir nach 1 ¼ Std endlich am estnischen Grenzposten
waren, wurde uns klargemacht, dass wir unbedingt so ein grünes
Zetteli bräuchten, wie es die vor uns auch hatten. Aber
woher bekommt man die? Auf der Info wusste man, wo es die
„SpecialPaper" gibt. Also nichts wie hin; ein
Industriegelände am Rand von Narva. Dort hatte es schon ein
paar Reihen wartender Autos, wir bekamen die Nr. 180. Wir waren
die Zweitvordersten in einer neuen Reihe. Der vor uns erklärte
auf russisch (also vor allem mit den Fingern), das gehe bestimmt
6 Std. Mark ging mal zum Ausgabeschalter der Zetteli, der Herr
wies ihn freundlich darauf hin, dass nun Nr.259 an der Reihe sei.
Wann fangen die wieder bei Null an??? Nach ein paar Stunden
hatten wir dann raus, wie das funktionierte. In unregelmässigen
Abständen durften diejenigen die ein SpecialPaper hatten,
den Hof verlassen. Dann wurden wieder meist 5 Zetteli verteilt.
Wir waren ca um 13h dort angekommen, unser Papier erhielten wir
um 20.20! Zum Glück haben wir ein WC im WoMo, und eine Küche
zum Tee kochen. Aber die Esten schienen sich das Prozedere
gewohnt zu sein, die liessen ihr Auto einfach stehen und gingen
einkaufen. Als wir unser Zetteli endlich hatten, wollten wir
auch gleich noch über die Grenze, egal wie spät es
würde. Dem Zimmervermieter in St. Petersburg hatten wir per
SMS mitgeteilt, dass wir in Narva hängen geblieben waren und
erst am 17. eintreffen würden. Diesmal hatte es am Zoll
keine Warteschlange mehr und das grüne Zetteli verhalf uns
wundersam in den Grenzbereich. Halt vor der nächsten
Barriere, dann Einlass zur Kontrolle durch die Esten. Die Pässe
waren total in Ordnung, aber mit dem Fahrzeugausweis kamen sie
nicht so ganz zurecht. Nachdem ein paar Beamte ihn studiert
hatten, und einer noch einen Blick ins Auto warf, liessen sie uns
weiterfahren. Das heisst, wir reihten uns wieder in der Kolonne
ein und warteten auf der Brücke über den Grenzfluss
weiter, bis sich auch der nächste Schlagbaum für uns
öffnete. Wir beobachteten, dass die vordersten Fahrer
jeweils zu einem Schalter gingen und mit Formularen zurück
kamen, also ging Mark auch hin. Er bekam die Zolldeklarationen
und die Immigrationszettel ausgehändigt, die wir dann bei
mittlerweile spärlichem Licht ausfüllten. Öffnen
der Schranke, wir mussten unsere Pässe zeigen, und die
Immigrationszettel vervollständigen. Ich musste mich noch
der Russin am Schalter zeigen, dass ich auch wirklich die Person
auf dem Foto bin. Dann ein paar Meter weiter, das Auto wurde
kontrolliert. Wir sahen schon bei unserem Vordermann, dass er
sämtliche Türen, mitsamt Kofferraum und Kühlerhaube
öffnete, also machten wir auch möglichst viele Löcher
auf. Beide Zollbeamten stiegen ins WoMo und wollten sämtliche
Türchen und Schubladen geöffnet sehen. Wieder ein paar
Meter weiter und Mark bekam eine Einfuhrbescheinigung für
das Auto, wobei der Fahrzeugausweis wieder einiges Kopfzerbrechen
bereitete. Das „Aftadokumenti" hat keine
Dokumentennummer! Als alles ausgefüllt war, kam die Frau
sogar aus ihrem Häuschen, zeigte wo wir parkieren konnten
und wo es die auch noch benötigte Versicherung fürs
Auto gab. Nachdem Mark diese auch erfolgreich gelöst hatte,
konnten wir endlich zur letzten Barriere fahren. Dort wurden
nochmals die Pässe kontrolliert, und dann, es war genau 23h
(das heisst 24h Moskauer Zeit), waren wir in Russland! Ein
paar Hundert Meter weiter wurden wir von der Polizei
kontrolliert. Aber wir hatten alles dabei. Zuerst dachten wir
noch ein Stück zu fahren, aber es war so dunkel und die
Strasse so schlecht, dass wir auf einem Parkplatz einer
Tankstelle übernachteten. (Wir haben ja eine Heizung
:-)!) Heute Morgen zeigte sich, dass es gut war, sind wir
nicht mehr weitergefahren. Die Bezeichnung schlecht ist gelinde
für den Zustand der Strasse (Anm M: Ausserorts z.T. mit 40
km/h und Schlangenlinie, um wenigstens den grössten Löchern
auszuweichen. Und das ca 60 km lang, mit Unterbrüchen von ½
bis 1 km, wo ich (M) mich dazu hinreissen liess, bis zu 70 zu
fahren). Im Moment sitze ich (Anm M: Ich (M) liege und erhole
mich von den Strapazen) im Zimmer, draussen schneeregnet es.
Morgen geht’s dann so richtig auf Entdeckungsreise. E P.S.
Nach 300 Fahrzeugen haben sie wieder bei eins angefangen. P.P.S.
Ausnahmslos ALLE Zöllner/-innen und Polizisten waren
ausgesprochen nett mit uns.
18.4.
Als erstes besuchen wir heute
Morgen den Markt, den uns Taddeo, der Vermieter empfohlen hat.
Nicht weil wir etwas brauchen, sondern wegen dem Feeling. Die
Früchte und Gemüse sind sehr schön präsentiert,
auch die Gewürze, Nüsse und Trockenfrüchte sehen
anmächelig aus. Mit dem Fleisch hätte ich schon etwas
Mühe. Und die Fischstände scheinen ein Vorläufer
der Findus und Co zu sein (Kommentar Mark), alles auf Eis. In
der „Kleiderabteilung" gibt es an einem Stand Hüte,
am andern Jacken, am dritten Jeans, dann Unterhosen , als
nächstes BH's, dann T-Shirts, etc. Immer nur eine Sorte
Kleidungstück. Anschliessend spazieren wir dem „Bolschoi
Gostini Dvor" (Russisches Einkaufzentrum aus dem 18Jh)
entlang. Es ist unglaublich, was für grosse Gebäudeblöcke
es gibt. Nach einem kurzen Besuch in der Buchhandlung gehen wir
nach Hause zum Aufwärmen. Es weht nämlich ein beissend
kalter Wind. Am Nachmittag machen wir uns auf den Weg zur
St.Isaac's Kathedrale. Man könnte auf den Turm, da die Sonne
aber nur noch sporadisch scheint und der Wind kein bisschen
nachgelassen hat, verschieben wir das Unternehmen. Dafür
gehen wir der Neva (Fluss) entlang (da windet es noch mehr), rund
um die Hermitage und anschliessend zum erneuten Aufwärmen
nach Hause. Im Zimmer duftet es so herrlich vom Osterkuchen, den
wir uns am Morgen gekauft haben, dass wir uns ein Stück
genehmigen, obwohl erst morgen Ostern ist. Am Abend besuchen
wir noch ein georgisches Restaurant und essen einen feinen
Znacht. E
19.4.
Das erste Mal, dass wir des
Nachts weggingen. Wir besuchten den orthodoxen Ostergottesdienst
in der nahen Kathedrale. Ab ca 23h kamen die Menschen in die
Kirche. Anfangs gab es noch viel Platz. Ein Chor wechselte mit
dem Gesang der Geistlichen ab, was sehr eindrücklich
war. Das Gedränge wurde immer dichter, und in den dicken
Jacken, die wir wegen der Kälte draussen anhatten wurde es
langsam heiss. Und obwohl wir die Jacken auszogen, musste Mark an
die Luft, was ein ziemliches Unterfangen war, da die Masse in die
entgegengesetzte Richtung drängte. Aber die frische Luft war
dringend nötig. Gerade als wir um die Ecke der Kathedrale
bogen, kam uns die Ostergesellschaft, angeführt von den
Geistlichen, entgegen, um die Kathedrale dreimal zu umrunden. Ich
habe noch nie eine solche Masse dicht gedrängter Menschen
erlebt. Wir zogen es jedenfalls vor, langsam nach Hause zu
schlendern. Am Tag machen wir uns bei Sonnenschein auf, um vom
Turm der Isaac's Kathedrale die Stadt aus der Vogelperspektive zu
betrachten. Aber der ist erst um 11h. offen. Wir müssen aber
um 12h in eine andere Unterkunft zügeln, also verschieben
wir das auf den Nachmittag. Wir kaufen dann nicht nur ein
Ticket für den Turm, sondern auch gleich eins für die
Kathedrale, was sehr lohnenswert war. Nicht nur die Grösse
selbst ist beeindruckend, auch die Mosaike von 3-4m Höhe
sind faszinierend (die digitale Bildtechnik vorweggenommen; Zitat
Mark). E
Woche 7, 20.4.
bis 26.4. Sankt Petersburg,
Staraya Ladoga, Salmi, Sortavala, Palalachta
20.4.
Heute haben wir uns die
Besichtigung der Peter und Paul Festung vorgenommen. Diese hat
die Form eines langgezogenen Sechsecks und liegt auf einer Insel.
Um hin zu gelangen müssen wir über eine Brücke der
Neva. Wir staunen nicht schlecht, als wir Eisschollen auf dem
Fluss entdecken, die in zügigem Tempo den Fluss
hinuntertreiben. Abgesehen davon bläst wieder ein beissend
kalter Wind, der beim gehen über die Brücke besonders
unangenehm ist. Die Festung selbst ist nichts Besonderes, aber
es gibt ein paar neue Ausblicke über die Neva. Da wir schon
auf der andern Seite sind, gehen wir noch zur Moschee von St.
Petersburg. Verglichen mit den orthodoxen, für unsern
Geschmack manchmal fast überladenen Kirchen, wirkt die
Moschee eher wie ein Steinklotz mit blauer Kuppel. Erwähnenswert
wäre vielleicht auch mal unsere Unterkunft. Wir wohnen in
einem „Minihotel". Das sind 3-4 Zimmer-Wohnungen die
meist Privatpersonen gehören. In jedes Zimmer passen 2
Personen, die sich dann 1-2 Duschen und 1-2 WC teilen.
Morgenessen macht man sich selbst in der dazugehörigen
Küche, wobei der Vermieter dafür besorgt ist, dass
alles vorhanden ist. Unser WoMo steht im dazugehörenden
Hinterhof, relativ geschützt, da normalerweise abgeschlossen
ist. Die Unterkunft ist vergleichsweise günstig, sehr sauber
und vor allem zentrumsnah. E
21.4.
Während ich hier schreibe
spielt in der Nebenwohnung ein/e Klavierschüler/in. Da
scheint es eine Lehrkraft zu geben :-). Heute gehen wir in die
Eremitage, die grösste Kunstsammlung Russlands. Nicht in
erster Linie wegen der Kunst, aber das Gebäude, einst
Hauptresidenz des Zaren, hat sehr eindrückliche Räume.
Wenn man allen Touristen die entsprechenden Kostüme
aushändigen würde, könnte man sich in einem
„Sissi"-Film fühlen. Längst kann man
nicht alles anschauen. Wir haben uns (wie meist) für die
„jüngeren" Kunstwerke (Ende 19./ Anfang 20. Jh.)
entschieden. Am Nachmittag werden noch Karten geschrieben und
zur Post gebracht. Die Frau am Schalter scheint nicht zu
verstehen, was wir wollen, die Kundin hinter uns übersetzt
und wir erhalten kopfschüttelnd eine Menge Briefmarken. Als
jede Karte eine Marke hat, merken wir, dass jede zwei Marken
braucht. Dann ab in den Briefkasten - ob sie je ankommen? E
22./23./24.4.
Unsere Reise ging weiter
Richtung Staraya Ladoga. Dabei wollten wir noch zwei Klöster
in St. Petersburg besichtigen, die an der Peripherie des Zentrums
liegen. Das erste haben wir zweimal umrundet, aber kein Parkplatz
war zu finden. Man könnte es machen wie die Russen und das
Auto einfach am Strassenrand stehen lassen, aber das war uns denn
doch zu riskant. Beim Zweiten war es uns schon nach einer Runde
verleidet und wir fuhren weiter. Vorbei an unzähligen,
riesigen Wohnblöcken; irgendwo müssen die 5 Millionen
Menschen ja schliesslich wohnen.
Die Strasse Richtung Murmansk
war in einem guten Zustand und wir kamen rasch voran. Am frühen
Nachmittag erreichten wir Alt-Ladoga. Das erste Kloster war mehr
oder weniger eine Baustelle. Erst die Kirche war fertig. Das
zweite Kloster war sogar geschlossen (auch Baustelle), somit auch
die Kirche. Die Festung entpuppte sich auch nicht als unbedingt
sehenswert, also blieb noch ein Spaziergang zur übrigen
Kirche. Dort angekommen kam eine fröhlich-singende Frau in
zügigem Tempo aus der Kirche, rief uns „Cristos
Woskrese" zu und war auch schon vorbei. Wir schlenderten
noch durch's Dorf, dann fuhren wir zurück auf den Parkplatz
des Klosters am Fluss, und richteten uns dort für die Nacht
ein. Am Donnerstag wollten wir etwa bis Olonez fahren, um dann
wieder an einem schönen Platz zu übernachten. Aber
einen zu finden war ziemlich schwierig. Da war ein Parkplatz
neben einem Friedhof, gleich in der Nähe eines hübschen
Kirchleins (das hatte keine Parkplätze :-(), aber nicht nur
die Friedhofsnähe hielt uns davon ab zu bleiben. Die Bäume
rundherum waren übervoll von Krähennestern und das
Gekreische weitherum hörbar. Also fuhren wir weiter, in der
Hoffnung am Ladogasee ein Plätzchen zu finden. In Salmi
gaben wir, schon ziemlich müde, die Hoffnung auf, und
fragten an der Tankstelle, ob wir auf dem Parkplatz nächtigen
könnten. Für 100 Rubli (3Sfr) erhielten wir die
Erlaubnis. Ich kochte eine Kartoffelsuppe, schliesslich sind wir
in Russland. Und als es dunkelte, verkrochen wir uns unter die
Decke. Um 2Uhr merkte Mark, dass die Heizung nicht mehr
funktionierte, also Trainer über das Pyjama und die
Wolldecke über die Decke, und weiterschlafen. Am Morgen war
es wieder mal nur 3,7°. Mark wollte das WoMo mit der
Motorenheizung etwas aufwärmen (das macht man im Osten so),
aber ohä, es lief gar nichts mehr. Mark hatte vergessen das
Licht am Auto auszuschalten. Zum Glück haben wir so
gescheite Bücher, wo drinsteht wie „Ich habe ein
Problem" auf russisch heisst. Jedenfalls bekamen wir vom
„Tankstellenbediener" Strom und konnten mit Hilfe des
mitgenommenen Ladegerätes die Batterie wieder soweit
laden,dass wir das Auto starten konnten. Weiter gings
mehrheitlich über „Buckelpisten" nach Sortavala.
Dort angekommen habe ich das heulende Elend und ich frage
mich, ob ich nicht doch schon nach Finnland überwechseln
möchte. Weiterhin nur Wald, obwohl man an einem See entlang
fährt, Strassen mit lauter Löchern und staubige Städte,
will ich das noch? E
25.4.
Am morgen ist es bewölkt.
Aber wir wollen sowieso einen Ruhetag einlegen und uns überlegen,
wie wir weiterfahren wollen. Gegen Mittag kommt die Sonne, also
nichts wie raus. Wir überqueren die Brücke, um in den
andern Stadtteil zu gelangen. Auf der Karte ist ein Park
eingezeichnet, zu dem wollen wir gehen, um dem Staub der Stadt
etwas zu entgehen. Der Park entpuppt sich als „Üetliberg
von Sortavala" (einfach viel weniger hoch), mit einem
schönen Ausblick rundherum. Es wird richtig warm, so dass
wir die Jacken ausziehen müssen. Auch die Russen
geniessen die Sonne. Wahrscheinlich sämtliche Kinderwagen
der Stadt werden umhergeschoben, Kinder mit Velo's und
Skateboard's tauchen auf. Überhaupt gibt es mehr Fussgänger
und viel weniger Auto's. Der Spaziergang tut meinem Gemüt
richtig gut. Wir beschliessen doch Richtung Petrosavodsk zu
fahren, wäre es doch schade, jetzt schon Russland zu
verlassen. E
26.4.
Bei wolkenlosem Himmel starten
wir Richtung Petrosavodsk. Ich (M) habe mir vorgenommen, etwas
weniger zügig über die Holperpisten zu düsen, so
40 – max. 50 km/h bei guter, alter Strasse. Ein rechtes
Stück der Strasse P21 von Sortavala Richtung Petrosavodsk
wurde bereits erneuert, sie ist einwandfrei und lässt
normale Reisegeschwindigkeiten zu. Nur leider ist sie noch nicht
durchgehend fertiggestellt. Wir holperten anschliessend noch
ca.30 km weiter und fanden dann einen Stellplatz, zwar nahe an
der Strasse, welche aber sehr wenig befahren wurde (weshalb
wohl?), jedoch angrenzend an ein riesiges, offenes Feld, wo ich
viele verschiedene Vögel beobachten konnte. Dank dem, dass
ich das Licht gelöscht hatte, tat die Heizung ihren Dienst
die ganze Nacht und das Womo sprang am Morgen bereits beim ersten
Versuch an. M
Woche 8,
27.4. bis 3.5. Palalachta,
Petrosavodsk, Segescha, Kostamukscha, Vuokatti (FI), Koli
27.4.
Mit einigen Pausen und einem
Abstecher nach Kinerma, einem typischen karelischen Dorf
mit Holzkirche, holpern wir weiter. Bei der Fahrt durch die
Dörfer erhalten wir ein paar kurze Einblicke ins
Dorfleben: Eine alte Frau mit zwei Eimern geht die Strasse
entlang, um am Dorfbrunnen „gutes Wasser" zu holen.
Sie hat eine dicke Wollmütze an. Ein Fischer kehrt vom
Eisfischen zurück, auf dem Rücken einen Holzbehälter,
in der einen Hand die Holzskier. Von allen Seiten kommen
Frauen zu einem kleinen alten Haus das mit „Produkti"
angeschrieben ist. Da gibt es fast alles was es zum täglichen
Leben braucht. Auf dem Platz vor dem Haus hat es meist einen
Marktstand mit Kleidern oder eine Fischersfrau hält den
frischen Fang feil. Grossväter spazieren mit dem
Kinderwagen oder mit einem Enkelkind an der Hand der Strasse
entlang. Hunde kommen von irgendwo her und verschwinden
irgendwo hin.
Auf dem eingezäunten
Pausenplatz neben dem alten Holzschulhaus tummeln sich gerade die
Kinder unter Aufsicht von drei älteren Frauen
(Lehrerinnen?). Eine andere ältere Frau holt mit dem
Rechen das letztjährige dürre Gras von ihrem Bord. Ein
Mann sägt, auf den Knien hockend mit dem Fuchsschwanz
Holz. Ein anderer hackt in gebückter Haltung Holz, er hat
keinen Hackstock. E
Wir holpern in Petrosavodsk
ein und quartieren uns mitten in der Stadt im Hotel Severnaja
ein. Am Abend regnet es, zum ersten Mal seit St.Petersburg, ein
klein wenig, wir sind jedoch zu faul um rauszugehen und essen im
Hotelrestaurant zu Abend. M
28.4.
Nach einem ausgiebigen
Frühstück im Hotel hat sich die Sonne gegen den
morgentlichen Hochnebel etwas durchgesetzt und wir schlendern an
den Onegasee hinunter. Überall in der Stadt sind die
Strassenfegerbrigaden unterwegs, übrigens in den
allermeisten Fällen, wie bereits in den anderen Städten
Russlands und den baltischen Staaten, Frauen, um die Stadt für
die bevorstehenden Feiertage 1. Mai (???) + 2. Mai (Tag der
Arbeit) herauszuputzen. Da die Strandpromenade lang und die Stadt
an sich weitläufig ist, brauchen wir anschliessend eine
längere Pause im Hotel. Der Nebel hat mittlerweile wieder
die Oberhand, trotzdem wagen wir eine zweite Runde an den See.
Anschliessend verschlägt es uns mehr zufällig in ein
etwas sehr nach Tourismus aussehendes Lokal in unmittelbarer Nähe
unseres Hotels, das sich jedoch als sehr geschmackvoll im alten
karelischen Stil eingerichtet entpuppt(=> Fotos). Der Chef des
Hauses ist interessanterweise Vizepräsident der Vereinigung
der finnischen Köche (oder so), auf der Karte sind
Gerichte zu finden, welche sich auf Rezepte einer in Kinerma
(siehe Bericht 27.4. + Fotos) lebenden Frau beziehen. Natürlich
kamen wir in diesem Restaurant nicht so günstig weg wie
sonst :-). M
29./30.4
In Petrosavodsk beschlossen
wir, nur noch bis zur nächsten Querverbindung zur finnischen
Grenze nordwärts zu fahren. Den Abzweiger in einen
Kurort verpassten wir dann, so dass wir als nächstes Ziel
den zweitgrössten Flachlandwasserfall Europas (nach dem
Rheinfall!) ansteuerten. Dort angekommen war Mark so auf die
Löcher in der Strasse konzentriert, dass er an der Frau mit
den Eintrittsbilletten vorbei fuhr, die mit zackigen Schritten
auf unser Auto zuschritt. Wir mussten dann doch Eintritt bezahlen
und das Vertreten der Füsse tat gut. Eigentlich hatten
wir nicht vor, so weit zu fahren, aber in der Hoffnung in
Segescha ein Hotel zu finden, fuhren wir dort in die Stadt. Weit
und breit keine Unterkunft zu sehen, also fuhren wir ein Stück
weiter und stellten unser Auto neben einer, wie wir dachten,
nicht oft befahrenen Nebenstrasse an den Bachrand. Es kamen dann
allerdings öfters Autos, dessen Fahrern jeweils fast die
Augen aus dem Kopf fielen. Wahrscheinlich wurden wir schon bald
„Dorfgespräch". Heute fahren wir weiter, schon
bald westwärts. Es ist zwar eine kleinere Strasse, aber am
Anfang etwa im gleichen Zustand wie die Hauptstrasse nach
Murmansk, selten richtig gut, meist schlecht, manchmal nur im
Schritttempo befahrbar. Mark ist schon ganz geübt, die
grössten Löcher zwischen die Räder zu nehmen, oder
wenn nötig (und machbar) sogar auf die andere Strassenseite
zu wechseln. Bis wir an die Baustelle der neuen Strasse gelangen.
Da ist meist viel Schlamm auf der Fahrbahn und manchmal hat man
das Gefühl, der Belag sei überhaupt nicht mehr
vorhanden. Auch weiss man nie so genau, wie tief die mit Wasser
gefüllten Löcher sind. Ganz vorsichtig suchen wir
unsern Weg zwischen Baumaschinen, entgegenkommenden Autos und
Schlammlöchern, immer in der Hoffnung, nicht stecken zu
bleiben. Nachdem wir für 50km etwa zwei Stunden brauchen,
haben wir es geschafft. Wir können auf einem praktisch neu
erstellten Teilstück weiterfahren. Ab da ist die Strasse
mehrheitlich gut, also fahren wir bis Kostomuksa, was ca. 35km
vor der finnischen Grenze liegt. Hier quartieren wir uns in einem
Motel (einzige Unterkunft) am Rand der Stadt ein. Ein Restaurant
gibt’s aber nur mitten in der Stadt, also muss ich mir das
Abendessen noch verdienen und den ¾-stündigen Weg (1x
hin, 1x zurück) zu Fuss zurücklegen, da Mark nicht mehr
gewillt ist, nochmals mit dem Auto in das Chaos zu fahren. Das
Essen war dann allerdings sehr fein. E
1.5.
Ohne Frühstück, da
es im Motel keines gibt, fahren wir bis zur Grenze. Die Fräuleins
an den Schaltern sind sehr freundlich, nur scheint diejenige bei
der Passkontrolle offenbar ein Problem zu haben mit unseren
Papieren. Leider spricht sie nur russisch. Sie schickt uns zurück
zum warten und kurze Zeit später kommt ein Herr der auch nur
russisch spricht. Gerade haben wir eine kleine Menschenschlange
verursacht und der Herr fragt in die Menge, ob jemand englisch
könne. Wie wir uns schon dachten, vermissen sie unsere
Registrationsformulare. Die sind nämlich noch bei Taddeo in
St. Petersburg, da sie noch nicht fertig waren bei unserer
Weiterreise. Er schickte sie uns dann per Mail, und wir können
sie dem Herrn auf unserem Laptop zeigen. Alles wird ordentlich
abgeschrieben und dann kann ein anderer Beamter unser Auto
kontrollieren. Wie schon bei der Einreise wird jedes Türchen,
jede Schublade geöffnet, unter die Matratzen und in Taschen
geschaut, manches hervorgezogen um genauer unter die Lupe
genommen zu werden. Und auch diesmal die ganze Prozedur stets
freundlich. Wir dürfen weiterfahren um ein Stück weiter
nochmals unsere Pässe zu zeigen. Dann öffnet sich die
Barriere von Russland für uns zum letzten Mal. Bei den
Grenzbeamten von Finnland haben wir keine Probleme, obschon auch
sie schnell in unser WoMo schauen wollen. Kurz nach der
Grenze, halten wir auf einem sauberen finnischen Rastplatz (die
raren Rastplätze in Russland werden als Mülldeponien
gebraucht) und ich koche Kaffee. Nach dem Frühstück
fahren wir noch ein Stück in südliche Richtung, da es
doch noch überall Schneeflecken und gefrorene Seen hat. Wir
haben ja noch Zeit. E
Wir stellen unser Womo auf
einen ganzjährig geöffneten Campingplatz. Leider gibts
nur Rasenstellplätze und beim reinfahren bleiben wir bereits
nach einem Meter im Sumpf stecken. Morgen werden wir wiedermal
Hilfe beim wegfahren brauchen (Gruss nach Zwiesel), diesmal
jedoch wegen zu schönem Wetter (es war wieder den ganzen Tag
wolkenlos) und daher auftauendem Boden und nicht wegen zu viel
Schnee. M
2.5.
Und dann der Morgen: Wir
putzen zuerst unsere Awdadatscha raus und reinigen Fenster und
Lichter. Um 10h habe ich mit dem „Platzwart"
abgemacht, dass er uns aus dem Schlamm ziehen soll. Aber gestern
war der 1.Mai und Fest angesagt und so ist der versumpft, und am
Morgen nicht zu gebrauchen zumal er nur Finnisch spricht. Wir
versuchen anschliessend mit Wagenheber und unterlegen von Steinen
uns aus eigener Kraft zu befreien, erfolglos. Um ca. 12h fährt
ein Auto auf einen Nachbarhof. Ich schaue nach und finde einen
hilfsbereiten jungen Finnen der auch Englisch spricht. Um 12.30h
können wir dann endlich losfahren. Wir peilen zuerst das
Bomba Haus (Karelien: Museum, Ausstellungen etc.) in Nurmes an =>
geschlossen. Dann also weiter auf einen ganzjährig
geöffneten Camping (laut unserem schlauen Buch) =>
geschlossen. Wir stellen unser Womo trotzdem hier ab, es ist
schön ruhig, wir sind total alleine, das Wetter weiterhin
herrlich, ca. 18°, der See allerdings noch zugefroren. M
3.5.
Weiter geht’s auf den
nahen Ukka Koli, um auf den Pielinen (See, an dessen Ufer wir
übernachteten) zu schauen. Leider sind die Bäume schon
ein bisschen hoch und es hat Schleierwolken. Dann fahren wir
südöstlich, in der Hoffnung einer der beiden Plätze,
die wir ausgewählt haben, ist geöffnet. Beim ersten in
Möhkö (nahe der russischen Grenze ;-) ) haben wir Pech,
oder Glück. Der andere im Nationalpark Petkeljärvi ist
seit dem 1.5. geöffnet. Liegt sehr schön am See im Wald
und eignet sich gut als Ausgangspunkt für ein paar
Wanderungen. Hat sogar Waschmaschine und Mark bucht gleich für
eine Woche, weil wir mal ausspannen wollen. Da heute Sonntag ist
gibt’s Lunchbuffet und da greifen wir auch gleich kräftig
zu. Anschliessend packe ich zum ersten mal die Campingstühle
aus dem Auto und wir geniessen die Sonne. Auch von der ersten
Mücke werde ich gestochen. Zum Znacht gibt’s dann
nur noch einen Tee und einen Marjapiiras (Guetsli mit
Beerenfüllung). E
Woche 9, 4.5.
bis 10.5. Petkeljärvi
Nationalpark
4.5.
Nachdem es gestern Abend ein
paar Tropfen, wirklich nur ein paar Tropfen!, geregnet hat,
begrüsst uns heute der Himmel mit seinem strahlendsten Blau.
Gleich nach dem Frühstück machen wir uns auf den
Wanderweg bis ans Ende einer 2km langen Halbinsel, die manchmal
nur ein paar Meter breit ist. Darauf sind noch Reste von
Schützengräben aus dem Krieg (1940) zu sehen. Zuerst
müssen wir aber die Seezunge umrunden. Am Ende der Insel
sitzen wir etwas in der Sonne und geniessen die Stille. Das
heisst, wir hören das Eis schmelzen und verschiedene Vögel
pfeifen. Am Nachmittag werden trotz aufziehender Wolken die
Decken auf dem nahen Waldbänklein gelüftet und
ausgeschüttelt, und zwei Maschinen Wäsche gewaschen.
Gegen Abend regnet es ab und zu wieder ein paar Tropfen. E
5.5./6.5.
Gestern wanderten wir nur eine
kleine Runde, da der Himmel immer noch bewölkt war. Am
Nachmittag wurde viel gespielt, ausgeruht und künftige
Übernachtungsplätze herausgesucht. Als sich die Sonne
etwas zeigte, führte uns unser Abendspaziergang um das
Gelände des Infozentrums des Nationalparks. Heute fahren
wir zum Einkaufen nach Ilomantsi, finden leider kein
Internetkaffee und die Bibliothek hat geschlossen. Wir fahren
weiter nach Möhkö, das aus ein paar Häusern und
einem Museum besteht, das uns empfohlen wurde. Wir stehen zwar
nicht so auf Eisenerzabbau, aber das Museum entpuppt sich doch
als recht interessant. Es vermittelt viel Wissenswertes über
die See- und Flusserzgewinnung (kein Bergwerk), die Holzgewinnung
mit Flösserei und die Lebensbedingungen während des 19.
Jh., sowie den Winterkrieg und die Folgekriege während des
zweiten Weltkrieges. Ilomantsi verlor dabei einen Drittel des
Gemeindegebietes an Russland.
7.5./8.5.
So ein Pech, habe gestern
schon früh den Fuss „verknackst", meine
Spezialität. Mark ist dann nach dem Frühstück
allein auf die „grosse Runde". Ich habe mich geschont.
Wieder zurück, hat er mir die Foto's gezeigt. Nachdem es
am Nachmittag mal 10 Minuten lang richtig regnete, schien
anschliessend fast bis am Abend die Sonne, so dass wir wieder mal
die Stühle auspackten. Der Abendspaziergang fiel dann
etwas lang aus (fast 2 Std wandern), da ich doch gerne die
Prachttaucher (lat: Gavia arctica, fin: kuikka, Wappenvogel
dieses Nationalparks M) und die Biberburg sehen wollte, von denen
Mark erzählte. Na ja, die Biberburg war dann etwas weiter
weg, als nur „da vorne". Müde, aber voller
Eindrücke kam ich nach Hause. Fazit: 4 Prachttaucher, ein
überdimensionales gerupftes Huhn (Kranich?), Biberburg,
keinen Biber aber viele frische Nagespuren, schöne
Moosgruppen und „kurrlige" Bäume, wegfliegende,
weil von uns aufgeschreckte Birkhühner?, eine (Bisam?
Biber?)-Ratte, die sich auf dem Eis tummelte, immer wieder
abtauchte und mit etwas Essbarem an einem andern Ort wieder
auftauchte. Und dann die verschiedenen Vogelstimmen, immer wieder
faszinierend. E Heute Morgen regnet es „finnisch"
das heisst, nicht dauernd, aber immer wieder ein paar Tropfen. Es
gibt nochmals einen Waschtag. Am Nachmittag hängt die
Wäsche im Trockenraum und wir machen uns auf die „kleine
Runde". Wolken und Sonne wechseln sich ab. Und wieder gibt
es viel zu bestaunen. Das Eindrücklichste erleben wir
jedoch auf dem Abendspaziergang. Habt ihr schon mal gehört,
wie es tönt, wenn angetaute Eisflächen, vom Wind
getrieben, aufeinandertreffen? Ein leises Klirren, wie von
unzähligen kleinen Glasstäbchen hallt über das
Wasser. E
9.5.
Heute Morgen ist so strahlend
blauer Himmel, dass wir schon um 9.15 h losmarschieren. Das Eis
ist so weit geschmolzen, dass sich die Seen langsam wie in den
finnischen Reiseprospekten zeigen. Diesmal von der andern
Seite nähern wir uns der Biberburg und Mark entdeckt noch in
der Nähe nasse Nagespuren. Ich sehe gerade, wie ein Biber
dicht unter der Wasseroberfläche davonschwimmt, schnell den
Kopf aus dem Wasser streckt, untertaucht und verschwindet. Wir
bleiben noch ein Weilchen sitzen, essen unser Brot, aber nichts
regt sich mehr. Am Nachmittag geniessen wir die Sonne neben
dem WoMo. Obwohl wieder Wolken aufziehen, reicht es noch fürs
Abendessen draussen. E
10.5.
Wieder ist Wanderwetter! Wir
machen uns auf die Socken. Diesmal wollen wir bis zur nächsten
Schutzhütte, und dann wieder zurück. Kaum richtig
losmarschiert, werden wir von einem Schwarzspecht begrüsst,
der uns sein Können im Löcher picken vorführt. Das
erste Stück Weg führt noch durch den Nationalpark,
später geht es durch aufgeräumten Wald, was eher
langweilig wirkt. Bei der Schutzhütte machen wir eine kurze
Pause. Es hat einen Wegweiser, der zum „Prachttaucherrundgang"
führen soll. Wir finden den Weg allerdings nicht gleich, und
machen eine Extrarunde. Ansonsten sind die Wege sehr gut
markiert. Der neu angelegte Weg führt uns durch weiche
Mooswege und ein grösseres Sumpfgebiet zurück an
bekannte Orte.
Nach etwa 4 Stunden unterwegs,
haben wir keine Lust zu kochen, und tun uns am Muttertagsbuffet
des Restaurants gütlich. Salat- und Fischbuffet, Suppe,
warmes Buffet, Kaffee und Kuchen. Dazu Wasser, Saft und ein
Gärgetränk (Bier ähnlich), alles für 20 Euro,
soviel man will! Natürlich esse ich viel zu viel. Abends
gehen wir nochmals an den Badestrand, die Eisverhältnisse zu
kontrollieren. Nur am andern Seeufer schwimmen noch ein paar
kleine Reste Eis. E
Woche 10,
11.5. bis 17.5. Karvio,
Äänäkoski, Pyhä-Häkki NP
11.5.
Wir reisen nach einer
entspannenden Woche im Nationalpark Richtung Westen (damit wir
nicht zu rasch wieder an mit Eis bedeckte Seen gelangen) weiter.
Zunächst geht’s allerdings nochmal nach Ilomantsi, die
orthodoxe Kirche (leider nur von aussen da geschlossen)
anschauen. Sie wirkt durch ihre Form und Konstruktion (Holz)
skandinavischer als ihre Kolleginnen in Russland. Dann machen
wir auch gleich noch Einkäufe (bei Tokmanni gibt’s
ALLES), ich brauche Frostschutz fürs Kühlsystem des
Womos (hab vorderhand mal 6 dl Wasser nachgefüllt) und
Kabelbinder für diverse Kleinreparaturen (die letzten
mitgebrachten brauchte ich beim wechseln der Wasserpumpe
(altersbedingter Bruch des Schlauchansatzes)). Danke an den
Vorbesitzer für die Reservepumpe. Richtung Westen
verschlechtert sich das Wetter zusehends, zuletzt ists richtig
grau und regnet. Auf dem Camping in Karvio, wir sind die einzigen
Gäste soweit wir das auf dem grossen, verzweigten Areal
beurteilen können, finden wir mal wieder WLAN, wenn auch nur
in der Pizzeria und recht lang- und mühsam, lesen unsere
mails und aktualisieren den Blog, genehmigen uns dabei einen
Kaffe (für Insider stellt sich da die Frage: haben sie
Java?) und anschliessend finnische Pizza. M
12.5.
Abhängen bei finnischem
Wetter, will heissen sonnig mit Wolken, ab und zu kurze
Regenschauer. M
13.5.
Wir raffen uns auf und fahren
ca. 10 km zum orthodoxen Kloster (neu) Valamo. 1939 (Winterkrieg)
mussten die Mönche vom Kloster auf der Insel Valamo im
Ladogasee (Sortavala) ihr Kloster aufgeben und fanden hier in
Finnland eine neue Heimat. Das alte Valamo ist heute auch wieder
belebt, und ein grosser Turistenmagnet. Wir konnten es jedoch
nicht besuchen, weil => siehe Foto 11 / Woche 7. Da die
Kirche erst um12 Uhr für Besucher geöffnet wird,
vertreten wir uns auf dem Gelände solange die Beine. Den auf
den Übersichtstafeln markierten Friedhof können wir
nicht finden, vermuten daher, dass es ein Waldfriedhof ohne
Steine, Namen, Kreuze ist. Die Kirche von Neu Valamo gibt
nicht sehr viel her, wenn man sich wie wir nicht sonderlich für
Ikonen interessiert. Anschliessend fahren wir zum nahe
gelegenen orthodoxen Frauenkloster Lintula. Die Geschichte dieses
Klosters ist analog dem von Valamo, aufgegeben wurde im
Winterkrieg das Stammhaus in der „karelischen Landenge"
(keine Ahnung wo die liegt). Alles zu, also nur von aussen kuken.
14.5.
Bewölkt, windig, kühl.
Wir fahren nach Heinävesi, dort soll die zweitgrösste
Holzkirche der Welt stehen. Auf der Hinfahrt besteigen wir noch
den Turm beim Skizentrum Pääskyvuori, um über die
Seenlandschaft zu blicken. Aber es windet so kalt, dass wir kaum
5 Minuten oben bleiben. (M: Glaub scho händ die da es
Wintersportzäntrum). Die Kirche in Heinävesi ist
natürlich gechlossen, wie könnte es anders sein. Dafür
ist Markt, wir kaufen etwas Hübsches für Helena zum
Geburtstag, hoffentlich gefällts den Eltern auch ;-). Wir
statten dem Fabrikladen der Keramikfabrik in Kermansavi (auch
zweitgrössten, aber des Landes) einen Besuch ab und
bewundern das schöne Geschirr. Zum Glück besteht keine
Chance etwelches zu transportieren. Wieder zurück auf dem
Campingplatz schneidet sich Mark in Wind und Kälte mit dem
neuerstandenen (bei Tokmanni gibt’s alles) Haarschneider
Bart und Haare. E
15.5.
Weiter geht die Reise nach
Jyväskylä, ins Museum vom Architekten Alvar Aalto
(1898-1976), das auch gleich von ihm entworfen wurde. Der
Eintritt ist heute frei (kostet sonst 6 Euro), warum wissen wir
nicht, aber uns solls recht sein. Nebst Gebäuden hat er auch
Möbel designt, die Hocker kennt man von Ikea. Dann wagen
wir uns wieder mal ein Stück nordwärts, bis Äänekoski,
wo wir an einem See, wie könnte es anders sein, übernachten.
Bestes Frühlingswetter, die Birken sind schon etwas
hellgrün. E
16.5.
Der Karoliinan Portaat war
unser nächstes Ziel. Dort soll die Karoliina im 19.Jh
jeweils eine Abkürzung über steile enge Klippen nach
Hause gegangen sein. Der Weg erwies sich wirklich für
Kletterer geeignet, wir sind nur Wanderer :-(. Also fuhren wir
weiter nach Saarijärvi, kauften ein und fuhren in den
Nationalpark „Pyhä Häkki". Gemäss
Reiseführer soll sich der Parkplatz beim Infozentrum zum
Übernachten eignen. Es war Samstag, schönes Wetter, es
hatte schon einige Autos. Wir nahmen den erstbesten Platz, und
machten uns sogleich auf die mittlere Runde (3,5 km). Am Abend,
als fast alle Finnen nach Hause gingen, zügelten wir unser
„Chalet" in die hinterste Ecke. Aber sogar am späteren
Abend kamen noch „Waldläufer", um eine Runde zu
drehen. Kunststück, wenn es bis gegen 23.00h hell ist.
E
17.5.
Am Morgen waren wir wirklich
allein auf dem Parkplatz. Schon um 9.00 machten wir uns auf die
grosse Runde (6.5 km) mit einem kleinen Zusatzabstecher an den
Riippilampi. Als wir gegen 13h zurück kamen, war der
Parkplatz voll und es herrschte reges Kommen und Gehen. Wir
beschlossen, noch eine Nacht zu bleiben, obwohl wir keinen
Stromanschluss hatten. Aber wir brauchten auch fast keinen. Bei
so viel Sonnenschein mussten wir nur am Morgen ein bisschen
heizen. Am Abend gesellte sich noch eine WoMo-Fahrerin auf
den Platz zum Übernachten. Den Abendspaziergang machten wir
über das Moor und konnten doch tatsächlich einem
Birkhahn bei der Balz zusehen. Leider nur durch den Feldstecher,
aber hören konnte man ihn weitherum. E
Woche 11,
18.5. bis 24.5. Virrat,
Peräseinäjoki, Ojberget, Fähboda, Kalajoki,
Oulu
18.5.
Bevor wir weiterfuhren
drehten wir noch eine Runde in Saarijärvi und kauften
nochmals ein. In Ähtäri besuchten wir den Tierpark
„Eläinpuisto" um wenigstens einmal einen Elch zu
sehen. Wie wir feststellen konnten, handelte es sich beim
„gerupften Huhn" in Petkelljärvi wirklich um
einen Kranich und die aufgeschreckten Vögel waren ziemlich
sicher Birkhühner. Unser Tagesziel war bei Virrat, wo wir
einen Parkplatz aufsuchten, der gemäss Reiseführer
„einen Logenplatz mit Seeblick" bot. Alles O.K. wir
richteten uns für die Nacht ein. E
19.5.
Morgens
um 7h ist Tagwache. Nicht weil wir ein so grosses Tagesprogramm
haben. Ein Tankwagen kommt an den See um Wasser zu holen. Nur
scheint die Pumpe kaputt zu sein und in kurzer Zeit sind gleich
zwei Autos da und vorbei ist es mit der Ruhe. Wir ziehen es vor,
beim Parkplatz zur Torisevan-Schlucht, unserem nächsten Ziel
bei Virrat, zu frühstücken. Frisch gestärkt
machen wir uns auf den 6 km langen Rundweg. Leider verstehen wir
die finnischen Erklärungen auf den Tafeln unterwegs nicht.
Anschliessend fahren wir auf den Campingplatz bei
Peräseinäjoki. Wir brauchen eine Dusche und Strom um
Tagebuch zu schreiben ;-). E Der Camping hat WLAN auf dem
Gelände, nur scheint die Installation meinen Exoten von
Laptop nicht zu verstehen. M
20.5.
Fauler Tag, nicht mal Wäsche
wird gewaschen. Ein bisschen einkaufen im Dorf, schnell in die
Bibliothek Mails anschauen (haben leider auch kein WLAN). Am
Nachmittag ist Mark beschäftigt mit den WoMo's (und Leuten)
bestaunen, die zahlreich eintreffen. Ist langes Wochenende, weil
morgen Auffahrt ist? Jedenfalls hat es uns schon genug Volk
rundherum, wir freuen uns auf den nächsten ruhigen
Stellplatz. E
21.5.
Weiter ging es nach Seinäjoki.
Dessen Zentrum (Stadthaus, Bibliothek, Kirche Theater,
Kommunalgebäude) wurde von Alvar Aalto (siehe Woche
10/15.5.) entworfen. Besonders die Kirche wollten wir sehen,
deren Innenraum zum Altar hin leicht abschüssig ist. Obwohl
schon in den 60iger Jahren gebaut, wirkte das ganze ziemlich
modern, Alvar Aalto halt. Nur Mark bemerkte da und dort bauliche
Mängel, die davon zeugten, dass die Gebäude doch schon
einige Jahrzehnte stehen. Anschliessend wollten wir uns zum
Ausgleich wieder mal einem „Ballenberg" zuwenden, aber
er war zu... Also weiter auf den Ojberget, unserem nächsten
Übernachtungsplatz. Sundom (auf dessen Gebiet der Berg
liegt) ist schon fast an der Ostsee, in der Nähe von
Vaasa/Vasa. Wer sich sprachlich etwas auskennt, hat gemerkt, dass
die Namen schon ganz schwedisch klingen. In Sundom sprechen über
80% der Einwohner schwedisch. Das ist aber eher die Ausnahme. In
den übrigen Orten in dieser Gegend sind es um die
20%. Unterwegs hatte es angefangen zu regnen und auf dem
Parkplatz von Ojberget tranken wir erstmal Kaffee, und liessen
den Regen vorüber ziehen. Dann machten wir uns auf den
(üblichen) Rundweg. Die Tafeln unterwegs waren auch auf
schwedisch und englisch, so dass wir einiges über die
Landhebung, und die Besiedelung des Gebietes erfuhren. Der
Ojberget war nämlich ursprünglich im Meer. Seit die
Eiszeit vorbei ist, hebt sich das Land immer noch jährlich
um 8-9mm. Zudem ist der Berg ein Teil des Randkraters eines
Meteoriteneinschlages vor 520 Mio. Jahren. „Nachts"
stiegen wir nochmals auf den Aussichtsturm, um den
Sonnenuntergang zu sehen. E
22./23.5.
Unser nächstes Ziel, ein
Badeparkplatz in der Nähe von Jakobstad/Pietarsaari. Ich
badete die Füsse, das Wasser war noch eiskalt. Aber wir
kamen auch nicht zum baden, sondern weil es gemäss
Reiseführer ein schöner Strand und ein ruhiger
Parkplatz zum schlafen sei. Ein wirklich schöner Flecken
(Rosmi, das hätte dir gefallen!). Wieder mussten wir des
Nachts den Sonnenuntergang (ca. 22.45h) bewundern, was leider
unserer Gesundheit etwas schadete. Mark holte sich eine Erkältung
und ich einen Hexenschuss. Am nächsten Morgen
schlenderten wir bei sommerlichen Temperaturen noch durch
Jakobstad, ein herziges Städtchen, mit einem grossen Viertel
mit alten Holzhäuschen. Der nächste Schlafplatz war
auf dem Parkplatz eines Vogelschutzgebietes bei Kalajoki. Während
ich das Abendessen kochte, ging Mark mit dem Feldstecher auf
Vogeljagd. E
24.5.
Nach einem Abstecher ins WWF
Informationszentrum in Virkkula (Landhebung/Vogelschutz, leider
wieder vorwiegend finnisch), fuhren wir in Oulu auf einen
****Campingplatz, um uns und die Wäsche zu pflegen. Mark
nimmt Hustensirup, den Eva uns mitgegeben hat (Eva vielen Dank)
und ich nehme halt wieder mal Inflamac. E
Woche 12,
25.5. bis 31.5. Oulu,
Ossauskoski, Aavasaksa, Raanujärvi
25.5.
Die Wäsche ist sauber,
aber Mark hat sich wirklich einen handfesten Infekt eingefangen.
Zeitweise scheint er Fieber zu haben. Zum Glück stehen wir
nicht im Nirgendwo. Da auch mein Rücken immer noch nicht gut
ist, gibt’s zum Mittagessen „Potatismos Oulu vis"
(Mark). Das heisst finnisch/schwedisches Stocki mit einem Büchsli
Thon (wir hatten welchen mit Chilli drin), das mit etwas
angedämpfter Zwiebel und Wasser zu einer Sauce gerührt
wird. Sehr schnell zubereitet, schmeckt aber ziemlich gut. Am
Nachmittag machen wir einen kurzen Spaziergang ans Meer. Es
windet aber ziemlich, so dass wir nicht lange bleiben. Ich setze
mich neben dem WoMo noch ein bisschen an die Sonne. E
26.5.
Schönstes Campingwetter,
ich nehme schon bald den Stuhl und setze mich an die Sonne zum
lesen. Mark geht es etwas besser, aber er zieht es vor drinnen zu
bleiben. Nur für den Lunch kommt er nach draussen. Am
Nachmittag mache ich allein einen Spaziergang auf der
Strandpromenade und verlängere unsere Campingplatzkeycards.
Wir denken es ist besser, erst weiter zu fahren, wenn Mark wieder
richtig zwäg ist. Zum Znacht gibt’s richtig
schweizerisch Dörrbohnen (Antoinette sei Dank) und
Bratkartoffeln (nicht Rösti, wir haben keine Raffel). E
27.5.
In der Nacht regnet es
ausgiebig. Die Wetterprognose für den heutigen Tag ist nicht
besonders gut, aber gegen Mittag wird es doch sonniger.
Mark geht es viel besser, und
so können wir zum Lunch auswärts ins nahe Restaurant
gehen. Anschliessend geniessen wir die frisch gewaschene Luft
neben unserem „Heim". Dann kümmert sich Mark um
den notwendigen Service am Auto und bucht in Rovaniemi in einer
VW-Garage per Internet einen Termin. Gegen Abend giesst es
nochmals aus allen Kübeln. Aber wie üblich ist der
Regen nach kurzer Zeit vorbei und die Vögel pfeiffen umso
lauter. E
28.5.
Wir haben eine sehr unruhige Nacht
mit stürmischem Wind hinter uns. Gegen Mittag wagen wir uns
ans Meer, obwohl der Wind nicht nachgelassen hat. Der Strand ist
vom feinen Sand „befreit", den es hinter der Promenade
in die Dünen oder die Wiesen, oder zu kleinen Haufen
geblasen hat. Ein paar wagemutige Surfer nutzen den Wind, um in
rasantem Tempo dem Ufer entlang zu gleiten. Nach kurzer Zeit
haben wir das Gefühl, voll Sand zu sein und geniessen die
Dusche nach der Rückkehr. Nach ein paar zaghaften
Regentropfen am Nachmittag ist wieder schönstes Wetter. Man
könnte direkt den Sonnenuntergang bewundern gehen... E
29.-31.5.
Da die Vorräte nach 5
„Krankheitstagen" des Chauffeurs aufgebraucht waren,
steuerten wir erstmal einen Supermarkt an. Um nicht zu schnell
in Rovaniemi zu sein (der Service des Autos erfolgt erst
Freitags), fuhren wir noch ein paar extra Schleifen. Der
Ostsee entlang bis Kemi, den Kemijoki hinauf bis Ossauskoski, wo
wir übernachteten. Dem Kemijoki entlang zurück, über
Arpela an den Torneonjoki (Karin, Damian, Andrin, auf dem waren
wir in Kiruna Riverraften!). In Kukkola bestaunten wir die
Stromschnellen und winkten schon mal nach Schweden hinüber.
Zum Übernachten fuhren wir auf den Berg (ist vielleicht
etwas übertrieben mit seinen 242m) in Aavasaksa. Es war noch
früh, so dass wir die Aussicht auf den Torneonjoki und den
Tengelijoki auf der „Gipfelrunde" so richtig geniessen
konnten. Das Wetter wurde schon sommerlich warm, jedenfalls
brauchten wir auch am nächsten Morgen keine Heizung. Weiter
gings Richtung Norden bis Pello, dann Richtung Rovaniemi.
Unterwegs wollte Mark unbedingt die „Jaipalljukka-Runde"
wandern. Mir war überhaupt nicht danach, aber im WoMo
bleiben, in diesem „Gjätt" :-(. Also stolperte
ich hinterher. Den nächsten Schlafplatz fanden wir am
Raanujärvi. (Für Finnischunkundige: Joki= Fluss, Järvi=
See, Koski= Stromschnellen) E
Woche 13,
1.6. bis 7.6. Rovaniemi,
Karsimus, Sodankylä
1.6.
Es windet stark und böig,
die Temperatur sinkt wieder. Wir fahren direkt nach Rovaniemi und
sind kurz nach zehn dort im Arktikum. Wir verweilen bis gegen
halb vier, es gibt viel Interessantes zu erfahren über das
Leben und die Natur im hohen Norden. Natürlich handelt es
vor allem von den Sami, aber auch wie wichtig die Wasserwege
waren um Handel zu treiben und zur Flösserei. Auch ein paar
schöne Bilder des Nordlichts gibt es zu sehen. Im Kaffee
gönnen wir uns eine Mittagspause mit Salat und geräuchter
Rentierfleischsuppe. Nun stehen wir mit unserem „Daheim"
in Rovaniemi auf dem Campingplatz am Ufer des Kemijoki. E
Nachtrag zum 30./31.5.
Wir haben die ersten Rentiere
gesehen neben der Strasse, zum Glück daneben, die laufen ja
oft frei herum, obwohl sie jemandem gehören.
2.6.
Mit dem Duschen müssen
wir warten bis die Franzosen weg sind. Gestern ist nämlich
eine ganze Gruppe WoMos aus Frankreich angekommen, die offenbar
eine Skandinavienrundfahrt machen zusammen. Wir gehen in die
Stadt, Alvar Aalto Gebäude anschauen, und die Kirche. Ein
paar Einkäufe erledigen, ein paar Postkarten kaufen und
schon ist es wieder Abend, und wir müssen doch schauen, was
für welche und woher die Camper und Wohnwagen kommen, die
eintrudeln ;-) E
3.6.
Wir fahren mit dem Bus zum
Napapiiri. Die Audienz beim Weihnachtsmann überlassen wir
den Kindern. Wir streifen durch die unzähligen Andenkenläden
und überqueren einige Male den Polarkreis. Schier
unglaublich, was es da alles zu kaufen gibt. Vom reinsten Kitsch
bis zu den schönsten Pullis, Decken oder Lederwaren (die
natürlich ihren Preis haben). Wer beim Weihnachtsmann einen
Wunsch anbringen möchte: Weihnachtsmann, 96930 Napapiiri,
Finnland. Absender nicht vergessen! E
4.6.
Es
windet stark und es ist trotz Sonnenschein kühl. Wir drehen
nochmals eine Runde in der Stadt und kaufen ein. Den Nachmittag
verbringen wir im WoMo, um uns fürs Abendessen fit zu
halten. Wir gehen nämlich nochmals in die Stadt, um so
richtig fein und teuer in einem Restaurant mit lappländischen
Spezialitäten aus der Region zu essen. Auf dem Nachhauseweg
sieht man gut, weshalb die Brücke „Finnenkerzenbrücke"
heisst. E
5.6.
Wir bringen das Auto für den
Service in die Garage und fahren mit dem Mietauto dem Ounasjoki
entlang bis zum Molkoköngäs (grössere
Stromschnelle). Es ist ziemlich kalt, das Thermometer des Autos
zeigt 4°. Also kein Picnic am Ufer des Flusses brrr. Auf dem
Rückweg wollen wieder mal ein paar Ren über die
Strasse, also aufgepasst! Beim Marraskoski essen wir dann doch
unsere mitgebrachten Brote, auf die Dessertorange verzichten wir
wegen der Kälte allerdings. Um 14.30h können wir
unser Auto wieder in Empfang nehmen. Wie beruhigend ist es doch,
zu wissen dass es in Ordnung ist. E
6.6.
Bei ganz
leichtem Schneefall verlassen wir Rovaniemi und fahren den
Kemijoki hinauf bis Autti, um dort ins gleichnamige Tal zu
wechseln. Ein paar Kilometer weiter hat es einen Wasserfall mit
„Flössergeschichte". Sogleich machen wir uns auf
den (von uns geliebten) Rundgang (mit Erklärungen auf
deutsch). Wir entdecken Reste eines Ren und fragen uns ob es wohl
von den Felsen gestürzt ist? Etwas weiter will uns eine
Tafel weis machen, dass es im Tal auch Bären gäbe...
Unter einem Schutzdach machen wir Pause und warten, bis der
Graupelschauer vorüber ist. Für die Nacht richten
wir uns kurz vor Kemijärvi auf einem kleinen,
familienbetriebenen Campingplatz am See ein. E
7.6.
„Eine
Frau ging auf einem der Berge (um die 500m) des Pyhä-Luosto-
Nationalparks Beeren sammeln und fand dabei violett-durchsichtige
Steine. Sie nahm sie mit und zeigte sie ihrem Mann, der Geologe
war. Dieser erkundigte sich, wem das Land gehörte und da es
in Staatsbesitz war, konnte er es günstig erwerben. Das war
1984. Ein paar Jahre später verkaufte er die Amethyst-Mine
für gutes Geld." So jedenfalls erzählte uns das
unser Führer der Mine. Da die Berge (wegen ihrem Alter)
schon so zerfallen sind, sind die Amethyste nicht weit unter der
Oberfläche zu finden. Da man hier nicht mit den grossen
Minen konkurrieren kann, haben sich die Besitzer etwas Spezielles
einfallen lassen. Die Amethyste werden ohne grosse Maschinen
abgebaut, um den Charakter der Berge zu erhalten. Die Steine
werden von Einheimischen zu Schmuck verarbeitet und nicht weiter
südlich als Rovaniemi verkauft. So erhalten die
Schmuckstücke ihren eigenen Wert. Zum Schluss des
Minenbesuches durften wir selber unser Glück versuchen und
nach Amethysten graben. So ein paar Kleine haben wir gefunden. E
Woche 14,
8.6. bis 14.6. Ivalo,
Kaamanen, Olderfjord (N)
8.6.
Den Tag beginnen wir mit
Kirchenbesuchen. Zunächst die Alte, dann die Neue in
Sodankylä, wo wir eine ruhige Nacht auf dem wenig belegten
Campingplatz verbrachten. Anschliessend gleich im Dorf noch
einkaufen und dann weiter nach Norden in den „Urho Kekkosen
kansallispuisto" einen Nationalpark, benannt nach dem
ehemaligen Staatspräsidenten Urho Kekkonen. Wir
entschliessen uns für die 6km Runde, welche über einen
beinahe kahlen Bergrücken mit Rundumsicht führt. Das
Wetter ist nicht mehr so abwechslungsreich, meist bewölkt,
mit kurzen Schauern, dazwischen nur kurze Sonneneinlagen. Dafür
ist es nicht mehr so windig + kühl. Weiter geht’s
zum Camping am Inarisee, wo wir den letzten Platz mit
Elektroanschluss kriegen, der Platz ist fest in der Hand einer
holländischen Wohnwagen-Reisegruppe. M
9.6.
Nachdem
die Holländer abgezogen sind, ist der Platz beinahe
leer. Wir nutzen das schöne Wetter, um auf den nahen
Gipfel zu fahren und die Aussicht auf den Inarijärvi zu
bewundern. Wauw! Ich frage mich, wie lange oder wie oft man
schauen muss, bis man genug hat von diesem Anblick. Am
Nachmittag ist Pause. Meist regnet es. Zum Ruhen nicht
ungeeignet. E
10.6.
Am Morgen besuchen wir das
Siida, Saamen-Museum und Nordlappland Naturzentrum in Inari. Sehr
anschaulich wird der Jahreslauf der Sami, aber auch der Tiere und
Pflanzen gezeigt, und wie sie aufeinander angewiesen sind. Am
Nachmittag machen wir einen Bootsausflug auf dem Inarijärvi
zur ehemals heiligen Insel der Sami, Ukonsaari (Ukko = alter
Mann/ Grossvater/ Donner). Sieht man die Insel, ist es nicht
verwunderlich, dass sie von besonderer Bedeutung war. Immer
wieder ziehen Wolken vorüber, was zu herrlichen Ausblicken
führt. Leider sind sie weder mit dem Fotoapparat noch mit
Worten festzuhalten. Geschlafen wird auf dem Campingplatz von
Kaamanen. E
11.6.
Heute fahren wir eine grosse
Strecke. Wir verlassen Finnland in Karigasniemi um nach Norwegen
und Richtung Nordkap zu gelangen. Erstaunlich, wie sich die
Landschaft schon bald verändert. Zwischen höheren
Bergen (etwas über 1000m) fahren wir dem Lemmijoki, der hier
Lakselva heisst, entlang und gelangen bei Porsanger an den
gleichnamigen Fjord. Weiter geht’s bis Olderfjord, wo wir
auf dem Campingplatz am Meer übernachten. Im Laufe des
Abends klopft es an unsere Türe und ein Holländer
bietet uns frisch („vor zwei Stunden schwamm er noch im
Wasser, ist Seelachs kein Dorsch!") gefangenen Fisch an. Ich
habe den Herrn von weitem beobachtet, wie er den Fisch präpariert
hat. Offenbar hat er zu viel gefangen („ich fische jeden
Tag") und ist froh, wenn sich jemand darüber freut. Wir
haben zwar schon gegessen, aber so frischen Fisch noch
aufzubewahren finden wir schade, also gibt es noch eine Pfanne
voll („nicht kochen! Nur mit wenig Öl und ganz wenig
Salz braten"). Es schmeckt wirklich sehr gut, der Fisch ist
ganz zart und 'vergheit' schon in der Pfanne. E
12.6.
Endlich,
endlich? (Mark meint nachher sind wir doch eigentlich auf dem
Heimweg ;-)) fahren wir zum Nordkap. Der Weg dorthin ist
traumhaft. Entlang dem Fjord, an Steilküsten vorbei, über
sanfte, kahle Hügel mit kleinen Seen. An kleinen Buchten hat
es Fischerhäuschen und auf dem kargen Boden weiden immer
wieder Rentiere, manche mit ihren Jungen. Einmal überfliegt
uns sogar ein Seeadler ganz nah. Der Tunnel, bis 212m unter
dem Meeresspiegel, ist weniger schön, aber zum Mindesten
interessant, die Ein- und Ausfahrten haben Gefälle von 9
bzw. 10%. Die Sonne ist uns wieder einmal freundlich gesinnt
und schaut immer öfter hinter den Wolken hervor. Der Blick
vom Nordkap gegen Norden ist allenfalls wegen eines
vorbeifahrenden Schiffes interessant. Aber die steilen Felshänge,
die mit auslaufenden Hügeln abwechseln, sind sehr
eindrücklich. Wir müssen den gleichen Weg zurück
fahren, da die Sonne aber fast immer scheint, und wir doch einen
anderen Blickwinkel haben, geniessen wir die Fahrt aufs Neue.
E
13.6.
Um die gestrigen Eindrücke zu
'verdauen' und uns von der Fahrt (vor allem Mark musste ja
doppelt aufpassen) zu erholen machen wir heute Pause. Die Sonne
scheint, aber es windet stark und so kalt, dass wir nicht
draussen sitzen können. Dafür trocknet die Wäsche
im Nu. Ein kleiner Spaziergang am Meer ist auch immer wieder
interessant. Und Mark hat die Solitaire entdeckt auf dem Laptop,
und das eine Schwierige lässt ihm keine Ruhe...E Nachtrag:
So gegen halb 24 hats geklappt. M
14.6.
Wetter wie
wir es auch schon kennen von Norwegen, Regen vom Morgen bis zum
Abend. Ein richtiger Trainertag; auf den geplanten Ausflug
verzichten wir. E
Woche 15,
15.6. bis 21.6. Alta,
Birrtavare, Tromsø, Andenes
15.6.
Mehrheitlich
im Regen fahren wir die 100km von Olderfjord bis Alta. Die
Strasse führt über eine Hochebene meistens dem
Repparfjordelva entlang. Die Hügel sind nebelverhangen.
Entlang der Strasse hat es erstaunlicherweise einige Wohnhäuser.
Gegen Alta zu gibt es wieder Wald. Am Altafluss beziehen wir
Nachtquartier auf einem Campingplatz. E
16.6.
Zuerst
wird in Alta Gas aufgefüllt. Mark hat sich schon lange
schlau gemacht, wo es LPG-Gas gibt. In Finnland ist es nur in
Flaschen zu haben. Wir haben zwar noch Gas, da die Tankstellen
dafür jedoch dünn gesät sind, gehen wir auf Nummer
sicher. Zur Tankstelle müssen wir fast durch das ganze
langgezogene Alta zurück. Aber mit weniger Nebel können
wir auch besser sehen, wie es rundherum aussieht. Anschliessend
ist Alta-Museums-Besuch angesagt. Es gibt hier 6000-2000 Jahre
alte Felszeichnungen zu besichtigen. Kaum verwunderlich, auch
damals schon waren Ren, Elch, Bär und Fisch wichtige Tiere.
Leider regnet es zeitweise, aber zurück auf dem Campingplatz
kommt die Sonne doch noch, so dass wir einen kurzen Spaziergang
an den Fluss machen können. E
17.6.
Wie
meistens gehören wir zu den Letzten, die den Platz
verlassen. Wie schön ist es doch, wenn man sich nicht
beeilen muss. Zuerst am Altafjord entlang, dann über
mehrere Pässe, die wieder an andere Fjorde führen,
kommen wir nach Birtavarre. Meist scheint die Sonne, dazwischen
gibt’s immer mal wieder einen kurzen Regenschauer.
Birtavarre liegt am Ende eines engen Fjordarmes, mit zum Teil
steilen Felswänden. Das wird sicher nicht mein
Lieblingsplatz, aber für eine Nacht...E
18.6.
Ich
frage mich langsam, mit was wir das Prachtswetter verdient haben
(ist es doch schon so oft zur „wichtigen" Zeit schön)
und Mark versichert, nie mehr über das norwegische Wetter zu
lästern. Ca 12.30h kommen wir in Tromsø an. Auf
dem Campingplatz können wir nur eine Nacht bleiben, ist ja
Mittsommerwochenende und alles ausgebucht. Nachdem wir uns
gestärkt haben, machen wir uns also auf, um mit dem Bus in
die Stadt zu fahren. Wie der Name sagt, liegt die Stadt
vorwiegend auf einer Insel (Ø=Insel). Wir streifen durch
die Stadt, sehen uns die alte Kirche an und kaufen ein Brot und
etwas Käse für das spätere Picnic. Es hat viele
Touristen und auffallend viele Schwarze (Asylanten?). Wie sie
sich hier im Norden wohl fühlen? Dann wollen wir das
ganze von oben sehen und fahren mit der Seilbahn auf den
Aussichtsberg Storsteinen 418m. Der Gipfel weiter oben lockt uns
sehr und nach dem Imbiss machen wir uns auf den Weg. Nach etwa
3/4std. teils ziemlich steiler Wanderung erreichen wir die
Windfahne. Von hier kann man die Insel wirklich rundum erkennen.
Die Mühe hat sich gelohnt! Beim Abstieg bewundern wir
nochmals die schönen Blumenpölsterli. Jetzt ist es
00.15 und die Sonne scheint ins WoMo, wie soll man da schlafen?
E
19.6.
Die weiten Ebenen, die wir auf dem
„Festland" durchqueren erinnern ans Mittelland. Die
Wiesen sind voller Löwenzahn, dazwischen auch mal
Storchenschnabel und am Wegrand wilde Lupinen. Die Moore sind
weiss vom blühenden Sumpfwollgras. Auf der Insel Senja sieht
alles wieder viel karger aus. Wir fahren nach Gryllefjord um dort
auf die Fähre nach Andenes zu kommen. Das letzte Stück
ist fast eine Passstrasse. Beim Fähranleger warten schon
etliche Fahrzeuge, die meisten davon Camper aus Deutschland. Gut
sind wir rechtzeitig hier, so dass auch wir ohne Probleme auf dem
Schiff Platz finden. Ausser dass das Schiff merklich schauckelt
ist die 1 1/2stündige Überfahrt eher langweilig. Auf
dem windigen Campingplatz in Andenes beziehen wir Quartier. E
20.6.
Mitternachtssonne
pur, mit viel Wind. Am Morgen ziehen Wolken auf und „die
Bise" geht. Ein richtiger Pausentag im „Haus",
mit langem Ausschlafen. E
21.6.
Wo bleibt die Sonne
zur Sommersonnenwende? Auf jeden Fall regnet es nicht mehr, wie
in der Nacht. Nach dem Mittag machen wir uns zu Fuss in das
2km entfernte Andenes. Der Ort ist fast menschenleer. Es scheint
mehr Möven zu geben, die am Hafen jeden kleinsten Platz auf
den Dachrändern ausnutzen um zu nisten. Am Abend machen
wir noch einen ausgedehnten Strandspaziergang und schauen dem
Wasser zu, wie es steigt. Der Himmel lässt ein paar
Sonnenstrahlen durch. Kommt die Sonne wieder bis um Mitternacht?
E
Woche 16,
22.6. bis 28.6. Sandsletta
(Lofoten), Å i Lofoten, Sandtorg, Kiruna
(S)
22.6.
Entlang
der Westküste (Meerseite) der Insel Andøya fahren wir
bei bewölktem Himmel Richtung Süden. Die Landschaft ist
weiterhin ausserordentlich norwegisch und Eva schon ein wenig
verleidet. Zum Glück kann sie heute den Kopf drehen und
sieht grosse, flache Landschaften und dahinter das Meer. Wir
passieren 2-3 kleine, ufernahe Vogelfelsen mit Kormorankolonien.
Ein Stück weiter, unterhalb einer recht steilen, hohen
Felswand, sitzen zwei Adler auf grossen Steinen im Meer, nicht
weit von der Strasse entfernt und trocknen ihr Gefieder. Da
heute ausser Landschaft eigentlich nichts auf dem Programm steht,
kommen wir zügig voran und setzen bei Melbu mit der Fähre
nach Fiskebøl über (für alte Lofotenfahrer: das
ist die alte Strasse E10, seit 2007 gibt’s die „Lofast",
auf der man vom Festland kommend fährenfrei auf die Lofoten
gelangt. Das wird dann unser Rückweg sein). Bei der
Weiterfahrt Richtung Lofoten wird das Wetter richtig schön
sonnig. Wir peilen einen Camping abseits der Hauptroute an, aber
auch der füllt sich gegen Abend recht gut. Heute
irgendwann und irgendwo, haben wir den 10'000 sten Kilometer
unserer Reise abgespult. M
23.6.
Welche
Enttäuschung, es regnet. Gut, wir wollen ins Wikingermuseum
in Borg und für Museumsbesuch braucht man nicht unbedingt
Sonnenschein, aber wir würden gerne sehen, wie die Umgebung,
die wir durchfahren, aussieht. So viel können wir erkennen,
dass die einzelnen Inseln der Lofoten auch recht unterschiedlich
sind. Die meisten mit schroffen Felshängen, dann aber auch
weite Ebenen mit sanfteren Hügeln. Im Museum erfahren
wir, dass die Wikinger nicht nur Rauben und Trinken konnten,
sondern auch geschickte Handwerker waren mit erstaunlichen
Werkzeugen Das Museum wurde neben einer Fundstelle einem
Häuplingsgebäude nachgebaut und zeigt anschaulich (und
zum anfassen) wie die Leute damals wahrscheinlich gelebt
haben. Wir entschliessen uns trotz Regen und Nebel weiter
südwärts zu fahren, und dann ev. auf besseres Wetter zu
warten, um zurück zu fahren. Wenn man nicht auf die Fähre
nach Bodø will, muss man nämlich bis Fiskebøl
zurück, um dann nach Narvik zu gelangen. Nach dem
Nachtessen in Å, dem letzten Dorf der Inselgruppe, hat sich
der Nebel verzogen und es hat aufgehört zu regnen, so dass
wir durch das Dorf schlendern. Ein herziges ehemaliges
Fischerdorf, dessen Fischerhäuschen (Rorbuar), ausgebaut,
jetzt als Touristenunterkünfte genutzt werden.
E
24.6.
Gleiche Strasse, andere Richtung, anderes
Wetter, andere Sicht. Man könnte tausend schöne Fotos
machen. Trotzdem- meine Grossmutter (in Chur aufgewachsen, im
Zürcher Unterland verheiratet), sagte jeweils: "i gange
scho gäre ufe, aber i ghume au gäre wieder abe".
So ergeht es mir mit den Vesterålen und den Lofoten. Je
mehr wir uns dem Festland nähern, umso weiter wird die
Landschaft, umso runder die Hügel. Da fühle ich mich
wohler. Ca. 100km vor Narvik übernachten wir bei einem
Hotel, das Stellplatz anbietet. Die Infrastruktur ist etwas
dürftig, dafür ist es nicht billig. Aber die Lage ist
sehr schön. Wer weiss, vielleicht sind wir Morgen schon in
Schweden. E
25.6.
Das Wetter ist nicht sonderlich
gut, also machen wir keinen Abstecher nach Narvik, um vom
„Hausberg" herunter zu schauen. Die Hochebenen
gefallen mir, sowohl die mit Sumpf und Wald, als auch die vor
Riksgränsen mit Fels und Seen. In Abisko machen wir einen
längeren Halt um die Füsse zu vertreten und den Rücken
zu strecken. Und damit mir Mark zeigen kann, wo er auf einer
seiner Wanderungen übernachtet hat. Je näher wir
Kiruna kommen, umso wärmer wird es. Dummerweise geraten wir
in Kiruna gerade ins Musikfestival, aber hier auf dem
Campingplatz hört man nicht viel, es hat einfach viele
Leute. In der Stadt genehmigen wir uns wieder einmal eine
Pizza und sind richtig erstaunt, wie günstig sie
ist...E
26.6.
So richtig warmes Sommerwetter; sind
wir uns gar nicht gewohnt! In der Stadt bestellen wir einen
neuen Reifen, da einer einseitig abgenutzt wird, weil
(wahrscheinlich in Polen, nicht in Russland!) ein paar kleine
Teilchen an der Lenksäule gebrochen sind. Anschliessend
begeben wir uns auf den Weg zum Aussichtsberg. Eine schöne,
etwas warme Wanderung mit Rundumblick und Infotafeln zu Mensch,
Tier und Pflanzen der Gegend und natürlich zum
Eisenerzabbau. Dank zwei Panoramatafeln können wir sogar den
Kebnekaise ausfindig machen. Zurück gehen wir via Stadt, um
uns ins Festivalgetümmel zu stürzen. Ich stelle
allerdings fest, dass ich dazu zu müde bin und keine Lust
mehr habe. Zurück auf dem Campingplatz sehen wir, dass
sich derselbe immer mehr mit „Vikingern" füllt.
Wegen dem Festival oder wegen den Ferien? E
27.6.
Haben
eine ziemlich unruhige Nacht hinter uns. Kurz nach 23h tauchen
auf dem Platz hinter uns noch Norweger auf, die noch nie etwas
von Nachtruhe gehört haben. Wie sie ihr Vorzelt an den
Wohnwagen bringen wissen sie auch nicht so recht, also zieht sich
das auch noch in die Länge. Morgens um 6h kommen sie von der
Stadt zurück, und haben Streit, der bis gegen 8h immer
wieder lauthals ausgetragen wird. Wir ziehen es vor, an einem
ruhigen Ort den Tag zu verbringen und fahren nach Nikkaluokta
(Ausgangspunkt für den kürzesten Zugang zum Kebnekaise,
dem mit 2117 müM höchsten Berg Schwedens), um dort zu
wandern. Leider führt der Weg durch den Wald, so dass man
von kleinen Ausnahmen abgesehen, nicht allzu viel von der
Umgebung sieht. E
28.6.
Sonne pur, dank Wind aber
recht angenehm. Die „Vikinger" ziehen langsam wieder
von dannen, was wir nicht bedauern. Wir gehen in die Stadt,
buchen eine Grubenbesichtigung für Morgen und machen einen
Rundgang. Endlich gelingt es uns die Holzkirche auch innen zu
besichtigen. Die letzten zwei mal als ich in Kiruna war, wurde
sie gerade renoviert oder war geschlossen. Wieder zurück
auf dem Platz, präsentiert er sich fast leer. Wir nehmen
Tisch und Stühle nach draussen und essen ein verspätetes
Mittagessen. So nach und nach füllt sich der Platz wieder,
es scheint aber ein anderer Typ Volk zu sein, der sich nun
einfindet. Es sind auch viel mehr Schweden dabei. E
Woche 17,
29.6. bis 5.7. Kiruna,
Tornefors, Avasaksa (FIN), Seskarö (S)
29.6.
Heute
müssen wir früh raus! Wir haben um 8.50h einen Termin.
Wir fahren unter Tag und besuchen das Eisenerzbergwerk LKAB
(Luossavaara Kiirunavaara Aktie Bolaget, www.lkab.com) hier in
Kiruna. Wir werden mit dem Car auf einer gut ausgebauten Strasse
(es gibt unter Tage insgesamt 400km davon) bis 3.5km weit und ca.
300m tief unter Boden zum Besucherzentrum im Berg gefahren.
Unsere Führung wird getrennt in Schwedisch und in Deutsch
„gegeben", so dass auch ich den Ausführungen
folgen kann. Obwohl ich vor ziemlich genau 10 Jahren mit Damian
mal in diesem Bergwerk an einer Führung teilgenommen habe,
ist mir alles mehr oder weniger neu...- vermutlich waren wir
nicht in einer deutschen Führung. Das Wetter über
Tag ist heute so sonnig wie gestern, aber ohne Wind. Unter Tag
ist es z.T. recht dunkel und ca 8-12°C. So gegen 11.45h
erblicken wir wieder Tageslicht. Wir kehren „nach Hause"
zurück, Eva kocht und ich verschicke dringende mails
(Arbeitsteilung :-) ) und essen im Schatten unseres quitschenden
(nur beim raus- und reinfahren) Vordaches zu Mittag. Am
Nachmittag testen wir noch einen anderen Weg in die Stadt,
genehmigen uns ein Eis (pro Person, wir sind ja nicht in
Norwegen) und schlendern sehr gemächlich zurück.
M Förklaring für Sprachinteressierte: Luossa =
Lachs, Kiiruna = Ripa (Gebirgs Schneehuhn, Wappenvogel von
Kiruna), Vaara = Berg. Alles finnisch übrigens.
30.6.
Wie
Wäsche waschen in der heutigen Zeit zum Abenteuer wird, oder
wie man zu gratis Waschmaschinenbenutzung kommt: Mark hat
gestern Mittag die „Tvättstuga" von 17h-19h
gebucht. Um Viertel vor Zwei bekamen wir eine Absage da dieser
Termin von L.W. regelmässig benutzt werde. Wir bekamen einen
neuen Termin, heute von 9h-11h. Mark geht also den Schlüssel
holen, aber der ist nicht da. Also schicken sie jemanden, der uns
die Türe zum Waschraum aufschliesst. Ich lasse eine Maschine
laufen, aber da hat es noch eine, kann ich die nun auch benutzen?
Ich gehe zur Rezeption, 5 Min. den Hügel hinauf, um zu
fragen. Ja, ja, sie können beide Maschinen benutzen. Ich
also wieder hinunter um die zweite Maschine zu starten, aber ohä,
die Türe ist wieder geschlossen. Ich wieder hinauf, ob
wieder jemand aufschliesst. Ja sie schicken den Herrn nochmals.
Unten ist es ihm schleierhaft, wie die Türe abgeschlossen
sein kann, macht mir aber wieder auf. Und-jetzt läuft die
zweite Maschine bereits, aber nicht mit meiner Wäsche drin!
Ich schreibe einen Zettel an die Maschine, dass es eigentlich
meine Zeit sei und gehe also wieder den Hügel hinauf. Das
kann ja nur L.W. sein, denn der hat den Schlüssel nicht
zurückgebracht. An der Rezeption bekommen wir schon mal die
30 SKr. zurück (Mark musste nur 30 bezahlen statt 50 wegen
der Umtriebe). Ca 10.30h nehme ich meine Wäsche raus und
hänge sie auf. Mark möchte zu gerne wissen, wie der
ominöse L.W. aussieht und wir setzen uns auf die Stühle
in der Nähe des Waschraums. Kurz vor elf kommt eine Frau mit
Kind, holt die Wäsche und schliesst die Tür wieder ab.
Aber die Frau spricht französisch, nicht deutsch wie L.W.
eigentlich sollte. Mark geht zu ihnen um zu fragen, ob sie einen
Schlüssel haben. Tatsächlich haben sie vor L.W.
gewaschen und den Schlüssel behalten. L.W. ist gar nicht der
Sündenbock! Die Franzosen dachten, das sei so ein
Passpartout, auf dem Schlüsselanhänger war die Nummer 5
und sie hatten ja Platz Nummer 5. Erst jetzt merken sie, dass der
Waschraumschlüssel nicht für den Elektrokasten passt
und sie zwei Schlüssel haben. In der Rezeption sind sie
froh, dass der Schlüssel wieder da ist, und ich bekomme
nochmals einen Termin von 11h-13h, und muss gar nichts bezahlen.
E
1.7.
Nach dem gestrigen, aufregenden Tag gehen
wir den heutigen langsam an. Das Wetter will nicht mehr so recht,
es regnet im Laufe des Tages tatsächlich ein paar Tropfen.
Vielleicht hat es aus diesem Grund mehr Mücken? Wir
schliessen das, im WoMo sitzend und die neu eintreffenden Camper
beobachtend, aus der Kopfbedeckung unserer neuen Nachbarn (=>
Foto). Am Abend besuchen wir nochmals die Kirche zu „Musik
i sommarkväll" (Kväll = Abend), Untertitel: Jazz
och Folkton. Die Musik (Saxophon und Orgel/Klavier) entspricht
nicht dem, was wir erwartet haben, ist aber durchaus gut
geniessbar. M Ach ja: Auf dem Rückweg vom Konzert (ca.
¼-stündiger Spaziergang) sticht mich eine Mücke
hinter dem linken Ohr. Muss morgen wohl die Bezugsquelle der
Kopfbedeckung erfragen.
2.7.
Wir haben immer noch
nichts gehört wegen dem neuen Reifen. Aus lauter Frust und
Langeweile mache ich einen Brotteig nach Rezept „Wildnisbrot".
Daraus backe ich feine „Pfannenpizzas", das hellt mein
Gemüt etwas auf. Um 14h erkundigt sich Mark selber und
erhält promt Bescheid, der Pneu sei da, wir müssten vor
16h kommen, so würden sie ihn noch montieren. Sie hätten
versucht uns zu telefonieren?!? Auf meinen Wunsch hin packen wir
unsere sieben Sachen schnell zusammen, bis 15h muss man
ausgecheckt haben auf dem Campingplatz. Wir fahren also zum
Pneuhändler und in nullkommanichts sind wir Besitzer eines
neuen Reifens. Fast fluchtartig verlassen wir Kiruna und
hoffen einen schönen ruhigen, einsamen Schlafplatz zu
finden. Es ist ja die ganze Nacht hell und Mark ist genug
ausgeruht um in den Abend hinein zu fahren. Kaum auf der etwas
weniger befahrenen Strasse Richtung Paijala begegnen uns die
ersten Ren. Wie das doch anheimelt...Unterwegs machen wir Rast
bei einer Schlucht und gehen rasch (wegen den Mücken bleiben
wir nicht lange) die 277 Treppenstufen zum Fluss hinunter. Am
Torneälven (Älv=Fluss) finden wir dann auch einen uns
entsprechenden Übernachtungsplatz. E
3.7.
Nach
einem kurzen Abstecher zu einem kleinen Wasserfall erreichen wir
kurz nach Paijala zusammen mit dem Torneälven (der von nun
an Grenzfluss ist) die finnische Grenze. Auf der schwedischen
Seite fahren wir bis Övertorneå, wo wir die Kirche aus
dem 17. Jh., mit gleich alter Orgel, die noch gespielt wird,
besichtigen. Anschliessend überqueren wir die Brücke
nach Finnland und befinden uns auf bekanntem Boden. Wir fahren
auf den Aavasaksanvaara, wo wir vor 5 Wochen schon übernachteten!
Unser Platz ist noch frei! Das Wetter allerdings nicht so schön
wie gehabt. Bewölkt windig und kühl. E
4.7.
Am
Morgen werden wir schon um 7h von zuschlagenden Autotüren
geweckt. Wer ist denn schon so früh unterwegs. Ja die Finnen
haben halt eine Stunde später! Hier ist es bereits 8h. Wir
überqueren wieder die Brücke und fahren auf der
schwedischen Seite südwärts. Der Kukkolankoski, der
hier Kukkolaforsen heisst, ist unser nächstes Ziel. Waren
wir auch vor 5 Wochen. Aber wie sieht er doch anders aus von
dieser Seite! In Haparanda will Mark wissen, ob man etwas
merkt, von der finnisch-schwedischen Zusammenarbeit, von der hier
geredet wird. Das Zentrum ist aber fast ausgestorben. Wir kommen
an der Ikea vorbei und schlendern schnell hindurch. Da ist es
also- zwei Drittel der Autos auf dem Parkplatz haben finnische
Kennzeichen. Wir fahren bis auf die Insel Seskarö in den
Schären des Bottenviken und richten uns auf dem Campingplatz
ein. Das Wetter: meist bewölkt, ab und zu ein Sprutz Regen,
ab und zu ein paar Sonnenstrahlen, etwas Wind. E
5.7.
Es
hätte ja einen Badestrand, aber abgesehen davon, dass wir
keine Badetypen sind, ist es zu kalt. Also fahren wir mal ins
Dorf. Es scheint irgendein Quartierfestlein im Gange zu sein,
sonst gibt’s nichts zu sehen. Nächstes Ziel, der Hafen
von Haparanda. Da hat es ausser ein paar kleineren Schiffen auch
nichts. Also weiter nach Haparanda Zentrum. Mal sehen, ob heute
mehr los ist. Ist aber nicht der Fall. Wir parken vor der
Volkshochschule und gehen durchs Städtchen. Wie wir wieder
zum Auto zurückgehen, bemerken wir doch noch die
Zusammenarbeit der beiden Länder: die „Folkhögskola"
heisst auch „Kansankorkeakoulu". Davor im WoMo
benutzen wir auch gleich deren WLAN. Auf der Rückfahrt
bemerken wir auch die Lieblingssonntagsbeschäftigung der
Lokalbevölkerung (Schweden wie Finnen); die Parkplätze
der Einkaufzentren, inklusiv Ikea sind ziemlich voll... Bevor
wir zum Campingplatz zurück fahren schauen wir noch schnell
in die Kirche von Seskarö. E
Woche 18,
6.7. bis 12.7. Ånäset,
Gullvik, Almsjönäs, Ramvik, Håsjöbyn,
Östersund
6.7.
Weiter fahren wir der Küste entlang, zuerst nach
Westen, dann nach Süden. In Kalix wollen wir die Kirche aus
dem 15.Jh. anschauen, sie hat aber leider erst um 12h geöffnet
und es ist erst 9.30h. Also geht es weiter nach Gammelstad,
eine alte Kirchstadt, die zum UNESCO Welterbe gehört. Hier
traf man sich zum Kirchgang, zum Handeln und zu
Gerichtsverhandlungen. Da die Anreise meist lang war, hatte man
rund um die Kirche Häuschen zum Übernachten. Hier gibt
es noch über 400 solche Häuschen. Die Kirche von
Nederluleå wurde 1492 eingeweiht. Auf der Strasse E4
kommen wir zügig vorwärts, nur sieht man leider nichts
vom Meer. Nur ab und zu überqueren wir einen der zahlreichen
Flüsse. In Ånäset steuern wir den Campingplatz an
und besprechen, wie es Morgen weitergehen soll. E
7.7.
Schon
in der Nacht beginnt es zu regnen und es regnet den ganzen Tag
ziemlich ausgiebig und teils heftig. Wir überlegen uns,
ob wir überhaupt weiterfahren sollen, packen dann aber doch
zusammen. In Bygdeå machen wir einen Abstecher zur
Kirche, die auch sehenswert sein soll. Es hat wirklich ein paar
interessante Sachen drin, und ein paar wertvolle fehlen, weil sie
2002 gestohlen worden sind. Ein Teil ist später in Spanien
aufgetaucht. Sonst haben wir keine Lust auf Kultur und fahren
bis Örnsköldsvik. Hier beginnt die Höga Kusten,
eine Steilküste, die bei der Landhebung aufgetaucht ist.
Davon möchten wir morgen etwas sehen und hoffen auf besseres
Wetter... E
8.7.
Nach Wetterbericht hat es heute
zwar Wolken, soll aber nicht regnen. Morgen wieder Wolken mit
Regen. Also beschliessen wir die Wanderung im Skuleskogen
Nationalpark zur Slåttdalsskrevan (Skrevan=Schlucht) heute
zu machen. Nach dem Motto „besser mit Wolken als gar
nicht". Vorsichtshalber packen wir die Regenjacken in den
Rucksack. Aber schon bald scheint die Sonne! Der Weg führt
zuerst an den Meeresstrand. Ist das Absicht? Damit man sich
richtig bewusst wird, dass das Gebiet, das wir besteigen, einst
unter Wasser war? Anfangs ist der Weg gut ausgebaut, doch schon
bald geht es steile Waldpfade über Stock und Stein hinauf
und über Steinhalden, die einst vom Meer rundgeschliffen
wurden. Auf einem flacheren Plateau hat es ein wunderschönes
Moorgebiet mit, unter anderem, haufenweise Knabenkraut. Das
letzte Stück erweist sich nochmals als ziemlich anstrengend.
Dann steht man oben an der Schlucht, die 200m lang, 40m tief und
7m breit ist. Aber einen weiteren Höhepunkt erlebt man, wenn
man noch ein paar Meter weiter zum Aussichtspunkt steigt, und auf
das Meer, die Inseln und die Küstenlinie schaut... Der
Abstieg ist, für mich jedenfalls, mindestens so anstrengend
wie der Aufstieg, da der Boden wirklich sehr uneben ist. Aber wie
sich die Mühe wieder mal gelohnt hat und das bei unerwartet
schönstem Wetter. E
9.7.
An einem See
ziemlich abseits der Durchgangsstrassen haben wir übernachtet.
Ganz allein auf einem Badeparkplatz mit WC. Wie geniessen wir
diese Ruhe! Am Morgen hat es wieder Wolken. Wir fahren nach
Kramfors. Die noch nicht abgemähten Wiesen sind voll der
schönsten Wiesenblumen. In Kramfors schlendern wir kurz (das
ist so klein) durchs Städtchen, kaufen etwas ein und fahren
weiter über die alte (E4) Sandöbron und dann über
die neue (E4) Högakustenbron. Schon gegen 14h richten wir
uns auf dem Campingplatz ein, mittlerweile hat es nämlich
wieder angefangen zu regnen E
10.7.
Regenpause!
Siehe Foto E
11.7.
Heute ist Kirchenkulturtag. Auf
unserer Reiseroute gibt es ein paar sehenswerte Kirchen. Die
erste in Ytterlännäs ist wirklich sehr interessant.
Nicht zuletzt wegen der Begegnung mit dem Harfenspieler. Die
ältesten Teile der Kirche datieren um 1200. Der Innenraum
ist ziemlich schief und eng, aber schön restauriert. Der
Harfenspieler ist ein begeisterter Musiker, der mit ein paar
andern Ytterlännäsern zusammen mittelalterliche Stücke
spielt und anscheinend auch Gesang dirigiert. Er empfielt uns
auch das Kyrkcafe zu besuchen, dort gäbe es frische Waffeln,
Apfel- und Rhabarberpaj. Den Rhabarberpaj wollen wir probieren
und kaum sind wir im Cafe neben der Kirche, taucht unser Musiker
auf und findet wir hätten eine gute Wahl getroffen, das sei
auch seine Lieblingsspeise und bestellt auch eine Portion, „aber
in einem tiefen Teller, damit mehr Vanillesauce Platz hat".
Er erzählt uns, dass er 1976 zusammen mit 24 andern Musikern
aus Schweden in Luzern war, um mittelalterliche Musik zu spielen.
Wir kaufen eine DVD von der Renovation der Kirche und bestellen
eine CD. Die nächste Kirche wird gerade renoviert und ist
deshalb geschlossen. Ist ja gut, wenn zu den Kirchen geschaut
wird, nur wir haben gerade nichts davon... Die dritte Kirche
scheint fertig renoviert zu sein. und nicht mehr zu den
Sehenswürdigkeiten zu zählen. Wir werfen trotzdem einen
Blick hinein. Aber ausser dem „Vorbereitungsraum" mit
Wickelkissen fällt mir nichts Besonderes auf. Die Kirche
von Sånga ist auch gerade eingerüstet, innen aber
schon fertig, wie wir dem Geruch nach frischer Ölfarbe
entnehmen. Das Licht, das durch die mit Pappe geschützten
Fenster dringt, gibt dem Raum eine besondere Beleuchtung. Wie in
den andern Kirchen, kann man auch hier auf die Empore und da hat
es ziemlich schiefe Treppchen zu den schrägen Bänken. Als
letztes bleibt noch die Kirche von Sellefteå aus dem 18.
Jh. Hier scheint es unter der Kanzel für besondere Leute
besondere Plätze zu geben. Und die Empore hat ein schön
bemaltes Geländer. Erwähnenswert ist auch, dass in fast
allen (geöffneten) Kirchen auch die Toilette zugänglich
ist. Zum Übernachten hat uns Mark einen tollen Badeplatz
ausgewählt. Die Sonne scheint und so sitzen wir bis gegen
20h auf den Bänklein. Später kommen sogar noch 3
Badegäste um ein schnelles Bad zu nehmen...
E
12.7.
Einziges Ziel heute: Östersund. Das
Wetter ist anfangs nicht mehr so gut und später regnet es
immer wieder mal kurz. Wir checken schon früh auf dem
Stadtcamping ein, gegen Abend fahren wir mit dem ÖV ins
Centrum. Wir „müssen" in die Pizzeria Athena,
welche bei jedem Besuch in Östersund zu unserem Programm
gehört. M
Woche 19,
13.7. bis 19.7. Östersund,
Åberg, Ånn, Vikhammer (N), unterwegs, Fjällnäs
(S), Särna
13.7.
Wir fahren wieder mit den ÖV ins Zentrum, machen ein
paar Einkäufe und spazieren dann dem See entlang zum Jamtli,
dem Freilichtmuseum von Jämtland. Wir wollen zwar nicht ins
Museum (kennen es ja von früher), aber die Butik und das
Cafe interessieren uns. Das Wetter ist prächtig und nachdem
wir ein paar Souvenirs erstanden haben, setzen wir uns ins
Gartenrestaurant. Auf dem gleichem Weg gehen wir zurück und
da die Sonne immer noch scheint, geniessen wir noch etwas die
Strandpromenade. In der Bibliothek fragen wir nach Internet
und bekommen einen Gästezugang für einen Tag, ganz
gratis, nur funktioniert es mit unserem kleinen Laptop leider
nicht. Welch ein Frust, dabei war das Fräulein doch so
nett...E
14.7.
Nachdem wir uns endlich auch einmal
die Stora Kyrka (grosse Kirche) von Östersund angeschaut
haben, fahren wir weiter nach Frösö, um uns dort die
Kirche anzusehen. In der Nähe befindet sich auch
Sommarhagen, das Haus des schwedischen Komponisten und
Musikkritikers Wilhelm Peterson-Berger. Im Campinggeschäft
in Frösö kaufen wir eine neue Lampe, die eine ist
irgendwann ausgestiegen und wir kommen ja langsam wieder in
Breitengrade wo es nicht mehr die ganze Nacht hell ist. In
Glösa können wir uns dank den Felszeichnungen nochmals
davon überzeugen, dass die Elche schon vor 6000 Jahren hier
durch die Wälder streiften, obwohl wir immer noch nie einen
zu Gesicht bekamen. Dafür bestaune ich die prächtigen
Blumenwiesen und -Borde umso mehr. Kaum haben wir uns am
Badeplatz von Åberg häuslich eingerichtet, kommen zwei
junge Fräulein und ein Mädchen. Das Wasser ist ihnen
allerdings zu kalt und sie nehmen nur ein Sonnenbad. Die beiden
Jungs die später auftauchen sind schon weniger empfindlich
und schwimmen eine Runde (das Wasser ist wirklich sehr kalt).
Kaum sind die beiden auch weg, taucht ein Fischer auf, der muss
zuerst sein Boot vom Wasser befreien. Es hat nämlich
untertags einmal heftig geregnet. Zu guter Letzt kommt noch eine
Familie, die will ihr Boot ins Wasser bringen, und wir stehen im
Weg. Also schnell wegfahren, aber kaum sind sie weg, wieder
zurück auf den alten Platz. Nachdem der Fischer
zurückgekommen ist, haben wir endlich unsere Ruhe.
E
15.7.
Weiter geht’s nach Åre. Da
waren wir auch schon, aber wie sich das verändert hat! So
viele neue und frisch renovierte Häuser. Es ist gar nicht
mehr das herzige Åre von vor 14 und 4 Jahren. Nur die
Kirche sieht immer noch gleich herzig aus. Weiter geht die
Reise Richtung Trondheim. In Duved treffen wir nochmals auf eine
interessante Kirche. Mark benutzt das Klavier um wieder einmal
ein paar Minuten zu spielen. In Handöl stehen der
Wasserfall und die Lappkyrka auf dem Programm und anschliessend
suchen wir den Übernachtungsplatz. Wir müssen
allerdings etwas zurück fahren, da wir erst auf dem Camping
in Ånn, kurz vor Duved, einen geeigneten Platz finden.
E
16.7.
Wir verschieben uns vom
„Mückencampingplatz" in Ånn an die
Küstenregion am Trondheimsfjorden, nach Vikhammer. Unterwegs
halten wir nochmals bei ein paar Felszeichnungen. Nicht zu
vergleichen mit denjenigen in Alta oder Glösa, aber
interessanterweise hat es viele paarweise angeordnete
Fussumrisse. Was das zu bedeuten hatte? E
17.7.
Heute
in Trondheim besuchen wir den Nidarosdom. Um 13h ist Orgelkonzert
und da wir noch zu früh sind gehen wir etwas einkaufen,
setzen uns auf eine Bank vor dem Dom und essen Z'mittag. Am Dom
gibt es viele Details zu studieren, aber den Leuten zuzuschauen
ist auch immer wieder unterhaltend. Nach dem 20minütigen
Konzert gehen wir durch den Dom. Da die eher kleinen Fenster in
dunklen Farben gehalten sind, ist es im Innern recht düster.
Anschliessend streifen wir durch Trondheim und frischen alte
Erinnerungen auf. Bei der Festung Kristiansten ruhen wir etwas
aus, bevor wir uns für den Abend frisch machen. Wir sind
bei Ueli (ehem. Arbeitskollege von Mark) und Vanessa zum
Nachtessen eingeladen. Auf ihrem Balkon verbringen wir einen sehr
gemütlichen Abend bei schönstem Sonnenschein.
E
18.7.
Übernachtet haben wir auf einem
Parkplatz an der Strasse Richtung Røros, da es uns auf dem
Campingplatz unterwegs zu viele Leute hatte. Es schien irgendwas
los zu sein, wodurch alles überfüllt war. Auch in
Røros waren wir schon einmal, also machen wir nur einen
kurzen Spaziergang durch das Städtchen. Allerdings hat es
diesmal viel mehr Touristen. Wir verlassen Norwegen wieder und
ein paar Kilometer nach der Grenze fahren wir auf den ersten
Campingplatz mit See und natürlich - Mücken und
Bremsen...E
19.7.
Wir verlassen Fjällnäs
bei Regen und kommen in Särna mit Regen an. Dazwischen gibt
es ein paar kurze Regenpausen, aber keine die zu längeren
Fahrtpausen verlocken würden. Wir hoffen auf besseres Wetter
für morgen, wir planen einen Ausflug an den höchsten
Wasserfall Schwedens und wollen ein bisschen wandern...E
Woche 20,
20.7. bis 26.7. Särna,
Malung, Värnäs (S), Oslo (N), Lenungshammar (Glaskogen,
S)
20.7.
Die kurze Regenpause am Nachmittag ist gerade lange genug
für einen Spaziergang zur alten Holzkirche von Särna
aus dem Jahr 1644 und etwas einkaufen. Ob der Besuch des
Wasserfalls wohl ins Wasser fällt? E
21.7.
Wir
ändern unseren Plan. Statt dass wir unsern Körper
trainieren, machen wir etwas für die geistige Fitness. Wir
fahren nach Mora, der Geburts- und Todesstadt des schwedischen
Malers Anders Zorn (1860-1920) und besuchen dort das
„Zornmuseum". Auf der Hinfahrt kommen wir, ganz
unerwartet, in „Gopsmorgården" vorbei. Dessen
Häuser hat sich der Künstler gekauft, hat sie zerlegen
lassen um sie auf seinem Grundstück am Österdalälven
wieder aufbauen zu lassen. Die Hauptausstellung in diesem
Sommer befasst sich mit den Reisen des jungen Malers nach Spanien
und was sie für ihn bedeuteten. Anscheinend gefielen ihm die
spanischen Frauen, wurden sie doch oft gemalt. E Via Sollerön
(Einkauf und Kirche) fahren wir nach Malung, wo wir uns auf dem
Camping installieren. Es ist jetzt 19.50h und die Sonne kommt!
Laut Wetterprognose für 24 Stunden. M
22.7.
Nun...
die Sonne scheint auch bei uns nicht mehr 24h am Stück, sind
wir doch schon vor Längerem wieder unter den Wendekreis
gerutscht. Trotzdem geniessen wir, was wir kriegen können
und bleiben auf dem Camping. Wäsche waschen (E) und Haare
schneiden (M, 12/9 wie Bild Woche 10) sind seit Langem
fällig. Die Sonnenstunden reichen knapp um die Wäsche
zu trocknen, dann ziehen wieder Wolken auf. M
23.7.
Heute
verlassen wir Malung in Richtung Süden. Wir fahren nur knapp
50 km ins Tal des Klarälv. Dies ist ein beliebter Fluss für
Kanufahrer, wie ein Augenschein am Ufer unseres Campingplatzes
zeigt, auch für Anfänger und Familien mit Hund (mit
Schwimmweste). Der Klarälv ist der letzte schwedische Fluss,
auf dem geflösst wurde (bis 1990). Er fliesst hier breit und
langsam ohne sichtbare Hindernisse. Wasser gibt’s hier
also im Überfluss, auch von oben. M
24.7.
In
Oslo soll es in den nächsten Tagen mehr Sonnenschein geben
und das Munchmuseum konnten wir vor zwei Jahren wegen Renovation
nicht besuchen. Also ist unser nächstes Ziel bestimmt. Wir
kommen ca. 14.30 auf dem Stellplatz am Yachthafen an. Nicht
gerade der schönste Platz, aber günstig und mit den ÖV
ist das Zentrum schnell erreicht. Auf der Info kaufen wir einen
Oslopass für 48 Std, mit dem man das ÖV-Netz beliebig
benutzen kann und in die Museen gratis Zutritt hat. Nach einem
kurzen Spaziergang zum königlichen Schloss nehmen wir Tram
und Boot und wollen auf den Bus umsteigen, aber ohä, dieser
Bus fährt nach 17.30h nicht mehr. Also zurück mit Boot
und Tram und den andern Bus zurück zum Hafen nehmen. Ist ja
alles inbegriffen :-). E
25.7.
Das neurenovierte
Munchmuseum ist mit Sicherheitstüren und -Schranken versehen
worden. „Der Schrei" und „Madonna" (nebst
ein paar andern Bildern) befinden sich jetzt hinter dickem Glas.
Die meisten Bilder von Edvard Munch (1863-1944) beeindrucken mich
sehr, wenn ich sie auch nicht unbedingt im Wohnzimmer hängen
haben möchte. Nach einer kurzen Kaffeepause nehmen wir
U-Bahn und Bus und fahren zum Vikingerschiffmuseum. Wie schon im
Lofotrmuseum sind wir erstaunt über das handwerkliche
Geschick der Vikinger. Diese Ausstellung ist nicht sehr gross
und so bleibt noch genug Zeit für das „Folkemuseum"
in der Nähe. Ein Freilichtmuseum mit sehr schönen alten
Holzhäusern aus verschiedenen Gegenden Norwegens, darunter
auch eine Stabkirche, sowie gemauerte Gebäude der Osloer
Altstadt. In den Häusern wird Musik gemacht, gewebt,
gesponnen, getöpfert oder Brot gebacken. Auf einem Platz
wird sogar eine kurze Volkstanzaufführung geboten. Der
Eindrücke sind wieder so viele, dass ich sie am Abend
nochmals „sortieren" muss. E
26.7.
Um
den gestrigen Tag abzurunden besuchen wir das Grab von Edvard
Munch. Wir sind überzeugt, gestern an dem Friedhof vorbei
gefahren zu sein und nehmen denselben Bus. Aber wir haben uns
getäuscht. Der richtige Friedhof liegt weiter südlich.
Also genaues Plänlistudium! Dann ein bisschen gehen, einen
anderen Bus besteigen und wir sind am richtigen Ort. Hier sind
auch noch einige andere bekannte Norweger begraben, aber ausser
Henrik Ibsen ist uns niemand bekannt :-(. Auf dem Rückweg
machen wir einen kleinen Zwischenhalt beim Vigelandpark. Aber
ausser dass die Rosen in voller Blüte stehen will es uns
hier nicht so recht gefallen. Dabei hätte ich die Skulpturen
vor zwei Jahren stundenlang betrachten können. Wir fahren
zurück zum Stellplatz und machen uns reisebereit. Zurück
in Schweden beziehen wir einen Platz auf dem Camping mitten im
Glaskogen Naturreservat. Hier werden wir eine Woche bleiben und
etwas wandern, sofern das Wetter mitmacht. E
Woche 21,
27.7. bis 2.8. Lenungshammar
(Glaskogen, S)
27.7.
Heute
wird das Zmorgemüesli mit Blåbär bereichert.
Diese gibts jetzt in Hülle und Fülle zu pflücken.
Auch ein paar Himbeeren habe ich dazu gefunden. Am Nachmittag
machen wir uns trotz Nieselregen auf, den Teich zu umrunden. Wir
nehmen ein kleines „Tupperware" mit für die
morgige Beerenportion. Der 5km lange Weg ist relativ leicht zu
begehen, führt aber durch Moor, Wald und auch steinigere
Abschnitte. Mark hält nach Pilzen Ausschau, eigentlich
sollte es hier seiner Meinung nach Eierschwämme geben. Er
wird auch wirklich fündig und während er die Pilze fürs
Abendessen pflückt, sammle ich die Beeren fürs
Frühstück. E
28.7.
Nach Regen in der
Nacht, ist es am Morgen schon sonnig. Nach Wettervorhersage
soll's heute den sonnigsten Tag der Woche geben. Wir stellen
uns in die Schlange vor dem Mietschuppen für Kanus und wagen
uns auf den See Övre Gla (der Name Glaskogen setzt sich
übrigens zusammen aus „Gla" und
„skogen"=Wald). Es ist für uns beide die erste
Fahrt in einem Kanu und so haben wir nach knapp 3 Stunden, mit
zwei kurzen Landgängen um Rücken und Beine zu strecken,
genug in den Armen und sind wieder zurück beim Camping.
M
29.7.
Das Wetter ist noch freundlich, also machen
wir uns zu Fuss auf den Weg. Diesmal eine etwas längere
Runde. Der Ausblick über den Övre Gla lässt sehr
zu wünschen übrig, man sieht vor lauter Bäumen
fast nichts. Dafür ist der Weg abwechslungsreich. Nebst den
vielen Blaubeeren kommen wir an einem Feld mit wilden Himbeeren
vorbei. Die Beeren sind süss und schön. Warum haben wir
nur das Tupperware vergessen :-(. Kaum zurück fällt
der angekündigte Regen. Etwas später scheint allerdings
wieder ab und zu die Sonne und wir können es uns vor dem
WoMo gemütlich machen. E
30.7.
In Arvika
eingekauft und 1std im Regen gewandert, sonst nur essen und
spielen. E
31.7.
Nach der gestrigen nassen
Wanderung ziehen wir es vor, den Regentag im „Haus" zu
verbringen. Bei dieser nasskühlen Witterung ist eine heisse
Suppe mit altem Brot gerade das richtige Mittagessen. Am
Nachmittag lockert es etwas auf und wir spazieren zur Rezeption
um die Wetterprognose zu studieren. Juhui, morgen soll die Sonne
scheinen. E
1.8.
Mark steht schon um 7h auf! Sonst
ist ja meist er derjenige, der länger schläft. Also
machen wir uns schon früh auf die Socken. Der Weg ist
wiederum sehr abwechslungsreich, aber auch ziemlich nass und
sumpfig. Da könnten die Schweden von den Finnen noch etwas
lernen in Bezug auf Unterhalt der Wanderwege! Schon bald sind die
Hosen bis zu den Knien nass. Da die Sonne aber wirklich scheint,
ist es nicht kalt. Nebst den Blau- und Himbeeren gibt es auch
haufenweise der schönsten Pilze, allerdings nicht alle
essbar. Interessant ist auch die wechselnde Vegetation des
Waldbodens, feiner Katzenschwanz, Heidelbeeren, Erika,
verschiedene Moose und Farne. Nach der 6-stündigen
Wanderung kann ich Mark zu einem kurzen erfrischenden Bad im See
überreden. Den Rest des sonnigen Tages geniessen wir vor dem
WoMo. E
2.8.
Wir wollen ein kleines Stück
weiterfahren. Wieder mal zu einem Platz mit Internet. Aber wie in
einer Sardinenbüchse wollen wir uns auch nicht vorkommen,
also lassen wir den Platz, nach einem kurzen Blick darauf, rechts
liegen. Den nächsten besichtigen wir zu Fuss, aber auch da
kommt nicht so recht Freude auf. Also weiter zum dritten, man
könnte fast sagen querfeldein. Einmal erwischen wir, ohne es
vorher zu merken, eine Privatstrasse. Am Schluss sind wir jedoch
auf dem kürzesten Weg dahin gelangt, wo wir hin wollen. Und
die Gegend war sehr schön zu durchfahren :-). Das WLAN
funktioniert auf diesem Platz allerdings nicht. Und der Boden ist
etwas weich. Hoffentlich brauchen wir morgen keinen Traktor. E
Woche 22,
3.8. bis 9.8. Åmål,
Mellerud, Vänersborg, Grästorp
3.8.
Wir
sind ganz selbständig vom Platz weggekommen. Wir fahren
bis Åmål, einigen vielleicht bekannt durch den Film
„Fucking Åmål". Dieser Campingplatz
gefällt uns und wir stellen unser Heim fast direkt am Ufer
des Vänern, des grössten Binnensees Schwedens auf. Es
ist kurz vor Mittag und wir spazieren ins Städtchen, um uns
wieder mal einen „Lunch" zu gönnen. Eine günstige
Mittagessensvariante bestehend aus Getränk, Salatbuffet,
Fleisch oder Fisch mit Zutaten, Kaffee und etwas Süssem.
Alles Zusammen für 13.75 Sfr./Person. Anschliessend
bummeln wir noch durch die Fussgängerzone und rechtzeitig zu
Regenbeginn sind wir zurück im WoMo. E
4.8.
Für
Mittwoch ist die Wetterprognose optimal und so begeben wir uns
Richtung Turisteninfo um eine Kanalfahrt auf dem Dalslands-Kanal
zu buchen. Unser Weg führt am „Hembygd Museum"
vorbei und wir entschliessen uns kurzfristig zu einem Besuch.
Interessant zu sehen, dass hier in Åmål Heimorgeln
und Motorräder produziert wurden. Die Gefühlslage beim
betrachten der Zahnarztpraxis aus den 1930ern ist weniger
erbaulich. Anschliessend also zur Info. Nun hatten
offensichtlich nicht nur wir die Prognosen studiert und so ist
auf dem Schiff für Mittwoch kein Platz mehr frei. Aber wir
haben Zeit, entscheiden uns erst Freitag zu fahren und den
sonnigen Mittwoch am See in Åmål zu geniessen. Nach
dieser organisatorischen Arbeit zurück zum Vergnügen:
Wir kaufen was zu futtern und setzen uns in den Stadtpark
„Plantaget" mit schönen alten Holzhäusern
rundherum, anschliessend frönen wir einem unserer Hobbys,
wir besichtigen die Kirche. Gratis-WLAN-Internet finden wir in
der Bibliothek und es funktioniert im Gegensatz zu jenem in
Östersund tadellos. Am Abend kündigt sich das
prognostizierte gute Wetter mit schönem beinahe Vollmond
über dem See an. M
5.8.
Schon das Frühstück
geniessen wir draussen an der Sonne. Und es macht uns gar nichts
aus, dass es für heute nicht geklappt hat mit der
Kanalfahrt. Bis gegen 17h verbringen wir den Tag unter dem
Sonnendach. Dann spazieren wir in die Stadt, kaufen ein paar
Souveniers und setzten uns auf eine Bank vor die Bibliothek. Auch
heute funktioniert das WLAN bestens. Im „Stadshotell"
gegenüber gibt es „Kvällsbyffé", das
Pendant zum Lunchbuffet, wenig teurer, aber noch reichhaltiger.
Ob wir es nach so viel Essen noch schaffen, den Berg hoch zur
Kirche? Um 19h ist Abendkonzert. Zwei Viola, Cello, Horn und
Orgel/Piano, ein sehr schönes klassisches Konzert. Wieder
zurück können wir noch draussen sitzen bis der Mond
aufgeht, dann greifen die Mücken an...E
6.8.
Wir
fahren nur ein wenig südlicher, um morgen Håverud
schneller zu erreichen. Der ausgewählte Campingplatz
befindet sich auf einem ehemaligen Bauernhof. Zwar nicht an einem
See, aber schön gemacht mit einem kleinen Bassin zum
abkühlen. Wir wählen einen Platz unter einem grossen,
Schatten spendenden Baum, wir haben gestern genug Sonne erwischt.
E
7.8.
Wir brauchen wieder mal einen Traktor um vom
Platz weg zukommen! Der schöne, grosse Baum hat auch seine
Nachteile. Nach dem vielen Regen der letzten Wochen, konnte der
Boden nicht genug trocknen. Aber hier weiss man mittlerweile wie
das geht, mussten sie doch gestern schon einen Camper
befreien. In Håverud besteigen wir das Schiff für
die Dalslandskanal-Fahrt. Es wurde extra für diesen Zweck
massgebaut. In den Schleusen zeigt sich, dass kein Platz
verschwendet wurde. Auf der ganzen Fahrt bis Bengtsfors gibt es
16 Schleusen und als besondere Attraktion in Håverud den
„Akvädukt". Grosse Strecken führen durch die
Seen, und nach insgesamt 5 Std. sind wir doch froh, in Bengtsfors
anzukommen. Zurück nach Håverud geht es mit dem
Schienenbus aus den 50er Jahren. In Mellerud kaufen wir noch
schnell ein, und dann fahren wir in Vänersborg auf den
Campingplatz, denn dort warten Karin und Beni, die mit dem Velo
unterwegs sind. Welche Freude, die beiden zu sehen! Natürlich
wird das bei einem guten Essen gefeiert. E
8.8.
Vor
dem Frühstück geniesse ich einen Morgenschwumm mit
Karin und Beni. Mark kocht schon mal Wasser für den Kaffee.
Dann wird zu viert gegessen. Bald müssen wir uns wieder
verabschieden. Die Beiden fahren in die Richtung aus der wir
gerade kommen. Der Riesencampingplatz ist uns zu gross, so dass
auch wir bald weiterziehen. Unser erstes Ziel ist ein
Aussichtspunkt auf dem Halleberg, mit Blick auf den Vänern. Das
zweite Ziel ist in Trollhättan. Da wird im Sommer immer um
15h der ehemalige Wasserfall des Göta-Älven geflutet,
der jetzt wegen dem Kraftwerk „leer ausgeht". Kaum zu
glauben wie viel Wasser da Platz hat. Zum Übernachten hat
Mark in Grästorp einen kleinen Campingplatz abseits der
grossen Strassen gefunden. Mit schönen neuen Sanitäranlagen
und Mitbenützung des danebenliegenden Hallenbades. Was wir
nach dem warmen Tag auch gleich ausnützen. E
9.8.
Von
Grästorp aus machen wir einen „Jagdausflug" in
den königlichen Wald auf dem Hunneberg. Nein, wir jagen
nicht Elche wie der König, höchstens mit dem
Fotoapparat. Aber eben, das mit dem Elch ist so eine Sache,
obwohl es hier sehr viele geben soll, es verstecken sich alle.
Dafür sehen wir wieder haufenweise Pilze, und auch die
Preisselbeeren leuchten jetzt schön rot. Das Schild am
Anfang des Wanderweges rund um den Långsjön erweist
sich als richtig, trotz guten Wanderschuhen ziehe ich drei Schuh
voll Wasser aus dem Sumpf! Sumpfwandern, eine neue Erfahrung. E
Woche 23,
10.8. bis 16.8. Tived,
Malmköping, Stockholm, Nynäshamn
10.8.
Wir
verlassen den kleinen Camping Richtung Skövde um mal wieder
Gas für unseren Unterflurtank zu besorgen. Laut Internet hat
die Fa. Gasol von 7.30 bis 16.30 geöffnet. Wir stehen um
12.40 vor dem geschlossenen Tor: „Lunch stänged 12 –
13". Bereits um 12.45 kommen 4 Arbeiter aus dem
nebenliegenden Restaurant, öffnen besagtes Tor und wir
erhalten unseren Tank gefüllt. Wir fahren weiter in den
Nationalpark Tived und absolvieren eine kleine Runde von 2 km zur
„Steinquelle". Das Donnergrollen kommt zwar immer
näher, wir kommen jedoch trocken zurück. Wir
beziehen Quartier auf dem Camping Tived am See Unden, wo wir vor
14 Jahren mit den Kindern zelteten. M
11.8.
Da es
regnet und die Prognose keine Sonne verspricht, verlassen wir
Tived und den Nationalpark Richtung Stockholm.
In Malmköping treffen wir
auf den ersten Campingplatz in dem man im Servicegebäude die
Schuhe beim Eingang ausziehen muss. Die Dauercamper haben in
einem Schuhgestell Pantoffeln! Und in der Küche hat es
alles, sogar eine Abwaschmaschine. Dabei ist es nicht mal der
teuerste! E
12.8.
Weiter geht es nach Gripsholm, wo
wir das Schloss besichtigen. Nichts erinnert mich an Kurt
Tucholsky's Erzählung. Dann schon eher an die früheren
Könige. Von den vielen Portraits sind für uns
diejenigen aus der „Neuzeit" interessant, wie
diejenigen von Greta Garbo, Ingrid Bergman, Ingmar Bergman,
Astrid Lindgren, Selma Lagerlöf, Dag Hammarskjöld, Beni
Anderson (ABBA) und vielen mehr. Zu Mittag genehmigen wir uns
frische Waffeln mit Erdbeerkonfi und Rahm. Dann fahren wir
nach Stockholm auf den „Autocamper"-Platz, mitten in
Stockholm. Wie in Oslo, nicht schön aber praktisch. Da es
erst gegen 16h geht, kaufen wir doch noch die „Stockholmskortet"
für drei Tage und fahren mit der U-Bahn in die Stadt um dort
ins Schiff umzusteigen für eine 50 minütige Rundtour.
Anschliessend gibt’s noch einen kurzen Spaziergang durch
Gamla Stan. Müde und hungrig kehren wir zum WoMo zurück.
Zum Glück hat es noch Spaghetti vom Vortag zum braten.
E
13.8.
Für heute wollen wir noch ein paar
Bilder von Zorn und Munch anschauen und da Munch im „Modernen
Museum" zu sehen ist, ist das unser erstes Ziel. Im Garten
steht ein Brunnen von Tinguely und Niki de Saint Phalle. Sonst
gibt es für uns ausser Munch nicht viel zu sehen, da wir mit
der modernen Kunst nicht so viel anfangen können. Im
„Nationalmuseum" gibt es viele schöne Bilder.
Ausser Zorn auch Carl Larrson, der 6 Fresken in der Treppenhalle
des Museums malen konnte. Nebst diesen beiden Künstlern gibt
es offenbar noch eine Vielzahl für uns unbekannte
skandinavische Maler aus dieser Zeit. Wir erfahren, dass auch
Prinz Eugen (1865-1947) zu diesen gehörte. Bis anhin wussten
wir nur, dass er viele Bilder sammelte. Auch die französischen
Impressionisten schauen wir uns an.
Zum Ausgleich fahren wir mit
dem alten Tram zum „Vasa- Museum", um das alte
Kriegsschiff zu besichtigen. Da dies aber nicht so viel Zeit in
Anspruch nimmt, beschliessen wir zu „Prinz Eugens
Waldemarsudde", dem ehemaligen Wohnhaus des Prinzen zu
fahren (wieder mit dem alten Tram), und seine Bildersammlung zu
begutachten. Hier gibt es auch viele Bilder, die er selbst gemalt
hat, viele schwedische Landschaftsbilder. Mittlerweile hat es
angefangen zu regnen und nach diesem „vollen" Tag
kehren wir zum Auto zurück und müssen feststellen, dass
der Schutzschalter (wie schon gestern) den Strom abgeschaltet
hat. Auch eine Pfütze hat es im WoMo, es hat hier offenbar
ziemlich heftig geregnet und das Dachfenster stand ein wenig
offen. Zum Glück ist beides schnell behoben. E
14.8.
Nach
dem Regen gestern Abend zeigt sich der Himmel heute wieder
freundlich mit Sonne und etwas Wolken. Gerade richtig für
den Altstadtbummel. Ausser der sehr touristisch ausgelegten
Västerlånggatan gibt es viele schöne kleinere
Gassen und Winkel. Um 11.30 begeben wir uns zum Riddarhuset, da
dies nur über Mittag 1 Std zu besichtigen ist. Früher
kamen hier die Adeligen zusammen um zu tagen. Der Rittersaal ist
voller Wappen der Adelsgeschlechter. Der letzte der geadelt wurde
war der Forschungsreisende Sven Hedin (1902). Nicht weit vom
Ritterhaus entfernt ist die Riddarholmskyrka, wo viele der
früheren Könige und Königinnen samt
frühverstorbener Kinder begraben sind. Die Kirche selbst ist
eine gut erhaltene, schöne Klosterkirche aus dem 13. Jh. Da
wir immer noch durch Gamla stan streifen, gilt unser nächster
Besuch der Storkyrkan. Im Gegensatz zur vorherigen, schlicht
gehaltenen Kirche hat diese viele barocke Ausschmückungen. Das
Wetter ist immer noch gut, also wollen wir auf eine 2 ½
stündige Schärenrundfahrt. Es hat sogar auf dem Schiff
um 13.30h noch Platz. Die Sonne scheint zwar noch, doch je mehr
wir uns von der Stadt entfernen, umso kühler wird es.
Zeitweise ziehen wir einen Platz im "Salon" dem
Sonnendeck vor. Wieder zurück gehen wir zum
Katharinahissen (Hiss=Lift), der einst für die Bewohner des
Stadtteils Södermalm gebaut wurde, da dieser nur auf einem
steilen Weg zu erreichen war. Heute kann man ihn als
Aussichtsturm benutzen. Da gleich daneben der McDonald liegt,
versuchen wir ob INet zu kriegen ist, dem ist aber nicht so.
Dafür staunen wir nicht schlecht: Es hagelt, in kurzer Zeit
ist der Veloweg neben der Strasse ein Bach. Etwas belustigt (wir
sind ja im Trockenen) schauen wir den Leuten zu, wie sie
versuchen über die Strasse zu kommen. Kurze Zeit später
ist der Spuk vorbei und wir schlendern nochmals quer durch die
Altstadt und die Einkaufsstrasse zur U-Bahnstation.
E
15.8.
Noch ein Kulturtag. Im Nationalmuseum haben
wir ein Bild von August Strindberg (1849-1912) entdeckt. Dass er
Schriftsteller war wussten wir, aber dass er auch gemalt hat...
Da möchte ich etwas mehr wissen über diesen Mann, also
besuchen wir das Museum, das in seiner letzten Wohnung an der
Drottninggatan 85 eingerichtet wurde. Das heisst, die Wohnung
wurde so belassen, wie sie an seinem Todestag war, und in den
Räumen daneben hat es ergänzende Ausstellungen. Auch
ein kurzer Film über sein Leben wird gezeigt. Seine
Theaterstücke waren wohl zur damaligen Zeit recht
umstritten. Ob ich mich mal an ein Stück wage? Im Cafe
auf der andern Strassenseite finden wir INet und können
unsern Blog aktualisieren sowie die Fährpassage nach Gotland
für Montag buchen. Anschliessend gehen wir ein Stück
durch die Drottninggatan, die Fussgängerzone ist, fahren mit
dem Bus bis an den äussersten Zipfel des Djurgården
(=Tiergarten, Insel auf der die Herrschaft früher gejagt und
Eichen für den Schiffsbau gepflanzt hatte, ist heute
Naherholungsgebiet). Hier befindet sich die „Thielska
Galleriet", die eine ansehnliche Sammlung unserer
bevorzugten skandinavischen Maler beherbergen soll. Wirklich, wir
werden geradezu verwöhnt mit Munch, Zorn, Larsson, auch
Liljefors und Jansson, die wir vorher nicht kannten und- drei
Bilder von Strindberg. Wir haben noch etwas Zeit bevor die
„Stockholmkortet" abläuft, und da der
Kaknästornet (Fernsehturm) auf gleichem Weg steht, sehen wir
uns zum Abschied nochmals Stockholm von oben an. E
16.8.
Bevor
wir Stockholm endgültig verlassen wollen wir zum Schloss
Drottningholm. Die allgemeine Richtung kennen wir, aber wir
finden einfach keine Hinweisschilder und so fahren wir etwas im
Kreis. Mark will schon fast aufgeben, aber da das Schloss
offenbar eine grosse Sehenswürdigkeit ist
(UNESCO-Kulturerbe) lässt es uns doch keine Ruhe. Und
plötzlich sind wir da. Das Innere des Schlosses gefällt
uns allerdings nicht besonders, so pompös und überladen.
Den Teil der noch von der königlichen Familie bewohnt wird,
kann man ohnehin nicht besichtigen. Dabei hätte mich eher
interessiert, ob der König immer noch so ein kurzes Bett mit
blauem Samtvorhang hat. Mag ja sein, dass der Garten, der ein
wichtiger Teil des Kulturerbes ist, so belassen wird, wie er
einst erstellt wurde, aber er wirkt so ohne Blumen etwas
langweilig. Also machen wir uns auf die Fahrt nach Nynäshamn,
wo wir morgen die Fähre nach Gotland nehmen wollen. E
Woche 24,
17.8. bis 23.8. Björkhaga,
Findenäs, Ljugarn, Åminne, Visby
17.8.
Mit
der Fähre Nynäshamn-Visby setzen wir nach Gotland über.
Nicht wie die meisten andern die in die Stadt oder gegen Norden
reisen, fahren wir nach Süden bis zum Campingplatz
Björkhaga. Der Nachsaisonpreis sollte laut Internet
annehmbar sein. Aber weit gefehlt, die Dame verlangt mehr als wir
dachten. Auf Marks Hinweis, es sei doch nicht mehr Hochsaison
meinte sie nur aber Mittelsaison!?! Nicht mal für die
geschlossene Küche gibt’s eine Reduktion. Den
Spaziergang am Ufer der Ostsee entlang zum kleinen
Fischereimuseum geniessen wir dann trotzdem. Wo findet man bei
uns noch mitten auf der Kuhweide Wildrosenbüsche?
E
18.8.
Wir fahren an das südlichste Ende von
Gotland. Unterwegs schauen wir noch in die Kirche von Vamlingbo,
aus dem 13jh. Ein kurzes Stück der Westküste entlang
erstreckt sich ein Naturreservat, mit einer ca. 20m hohen
Steilküste. Dort wandern wir etwas durch das Gelände. Wieder
Richtung Norden machen wir Halt bei der Kirche in Öja und
kurz darauf quartieren wir uns auf dem **Campingplatz in Fide
ein. Die Sanitäranlagen sind nicht so neu, aber sauber und
die Küche kann man auch benützen. Der Platz ist
schöner, kostet aber nur rund die Hälfte des gestrigen.
Wir starten sogar einen Versuch in der Ostsee zu baden, aber das
Wasser ist doch nicht so angenehm, der Wind ist kalt und zudem
ist es zu wenig tief zum schwimmen. E
19.8.
Wir
haben gestern schon in Erwägung gezogen, einen Tag zu
pausieren. Mark hat ein Grummen im Bauch, der Platz ist ruhig und
schön gelegen, also bleiben wir heute hier. Eine gute
Gelegenheit wieder mal zu waschen. In der Rezeption erfahre ich,
dass das Waschen sogar gratis ist für „hier Wohnende".
Das lasse ich mir nicht entgehen und wasche fast sämtliche
Wäsche, nicht nur das nötigste. Ich habe den ganzen Tag
Zeit, es ist niemand hier, der mir die Maschine streitig machen
will. Und der Tumbler funktioniert auch so, wie ich mir
vorstelle, dass so ein Ding funktionieren sollte. Mark hat
eine kurze Magen-Darm-Verstimmung, aber gegen Abend geht es ihm
wieder besser. E
20.8.
Netterweise scheint auch
heute wieder die Sonne. Wir fahren kreuz und quer gegen Norden,
schauen uns mal ein mittelalterliches Haus, mal eine Kirche an,
mal Grabhügel und Schiffsetzungen aus der Bronzezeit. In
einem Naturreservat sehen wir ausser ein paar Vögeln vor
allem auch Kühe, die sich am Ostseewasser laben. In
Ljugarn an der Ostküste, wo wir auf den Campingplatz fahren,
versuchen wir nochmals zu baden. Diesmal mit Erfolg, obwohl das
Wasser nicht sehr warm und der Wind kühl ist. Nach dem
warmen Tag eine willkommene Erfrischung. E
21.8
Entgegen
der Wetterprognose: auch heute: schönstes Wetter. Wir setzen
unsere Gotland-Kreuzfahrt fort, heute mit Schwerpunkt Klippen und
einem Abstecher ins Inselinnere zu einer Klosterruine mit
„Kungsgården". Camping mit Strand in Åminne.
Das Badeerlebnis ist das Selbe wie gestern: kühles Wasser +
Wind = Erfrischung. M
22.8.
Es regnet! Wir
entschliessen uns trotzdem weiter zu fahren. Wir nehmen die Fähre
nach Fårö, eine Insel im Norden Gotlands. Den ersten
Halt legen wir bei der Kirche ein, auf deren Friedhof Ingmar und
Ingrid (seine 5. Ehefrau, nicht die Schauspielerin) Bergman
begraben sind. Beim Leuchtturm steigen wir etwas über die
Steine am Strand, mittlerweile hat es aufgehört zu
regnen. Im Naturreservat Langhammars bestaunen wir die
Steingebilde, die die Natur hervorgebracht hat und fragen uns,
wie viel Zeit noch vergeht, bis auch diese abgetragen sind. Da
die Sonne freundlicherweise wieder scheint, verbringen wir einige
Zeit an diesem interessanten Ort. Auf der Rückfahrt
machen wir noch einen kurzen Halt bei ein paar gut erhaltenen
Fischerhüttchen, dann fahren wir nach Visby auf den
Campinglatz. E
23.8.
Visby - einmalig ist ja wohl
jede Stadt, aber diese ist zudem einzigartig. Die vielen
Kirchenruinen werden gepflegt und ins Stadtleben einbezogen, z.B.
als Austragungsort für Konzerte und Veranstaltungen, nicht
nur während den Mittelalterfestspielen, oder als sehr
lauschiges Gartencafe. Die Altstadt ist von der fast vollständig
erhaltenen Stadtmauer und dem Meer umschlossen. Dann haben die
auch noch das allerbeste Augustwetter für uns rausgehängt
– ein perfekter Tag. Ich bin ja nicht gerade jemand, der
leicht ins schwärmen gerät, aber dieser Tag, mit
abschliessendem Bad in der Ostsee war: einzigartig einmalig. M
Woche 25,
24.8. bis 30.8. Visby,
Oscarshamn, Karlskrona, Ystad, Malmö
24.8.
Nachdem
wir gestern „Innerstaden" durchstreiften, widmen wir
uns heute der 3 ½ km langen Mauer ausserhalb und den
Kirchenruinen innerhalb. Einst stand hier die grösste
Klosterkirche Schwedens, es gab zwei russische Kirchen und manch
ein reicher Handelsmann liess eine Kirche bauen, um zu zeigen,
was er besass. Insgesamt gibt es zehn mittelalterliche
Kirchenruinen. Bevor wir zum „Schlafplatz" zurück
fahren machen wir Halt beim Käseladen um nach einheimischem
Schafhartkäse zu fragen. Es gibt aber nur fetaartigen, also
müssen wir uns mit solchem begnügen. Mit weniger
Wind und gleich viel Sonne ist es wärmer als die Tage zuvor,
also wird die Abkühlung im Meer dringend gebraucht.
E
25.8.
Nach einer weiteren Abkühlung im Meer
verlassen wir gegen 12h den Platz und fahren nochmals ins
Städtchen. In einem der zahlreichen Restaurants springt uns
das „Lammfilet an Thymiansauce mit Pommes" in die
Augen und schon sitzen wir an einem Tisch neben der Strasse (im
Sommer autofrei). Es schmeckt sehr fein. Schnell noch etwas
einkaufen und dann stellen wir uns bei der Fähre nach
Oscarshamn in die Schlange. Den Platz auf dem Camping haben
wir reserviert, da die Fähre erst nach 20h in Oscarshamn
ankommt. Aber in der Rezeption ist niemand mehr und die Barriere
ist geschlossen. Am Fenster hängt ein Hinweis, man könne
auf dem "Quickstop-Platz" nächtigen. Zugang zu WC
und Toiletten seien offen. Zu dritt stehen wir nun also auf dem
Parkplatz.
26.8.
Es regnet wieder mal, zeitweise
ziemlich heftig. Es hält uns nichts in Oscarshamn, also
fahren wir Richtung Süden weiter. In Kristianopel
besichtigen wir die Kirche und essen an einem sonnigen,
mittlerweile scheint die Sonne nämlich wieder, Bänklein
am Hafen Zmittag. Dann geht es weiter bis Karlskrona, wo wir auf
einer der mittels Brücken erschlossenen Inseln campieren.
E
27.8.
Wie schön ist doch so ein
erfrischendes Bad im Meer nach einer Fahrt im warmen Auto. Nach
einem kurzen Bummel zu verschiedenen Kirchen in Karlskrona
verlassen wir die „Admiralitäts-Stadt" wieder.
In Ǻhus am Strand machen wir Mittagspause. Es scheint
ein bisschen ein schikimiki Ort zu sein. Aber es gibt feine
„Glass". In Simrishamn wollen wir das Städtchen
besichtigen, aber wie wir dort ankommen haben wir gar keine Lust
mehr, und wir fahren bis Ystad weiter. Campingplätze haben
wir auch schon schönere angetroffen, aber eben das
Bad...E
28.8.
„Auf Wallanders Spuren",
so heisst die Broschüre, die man auf der Info in Ystad
bekommt. Wir machen uns also auf, um ein paar der Schauplätze
zu suchen, die in den Büchern von Henning Mankell vorkommen.
Dabei machen wir gleich die Altstadtbesichtigung. Es gibt viele
Riegelbauten, ein gut erhaltenes Kloster und viele lauschige
Gassen mit und ohne Blumenschmuck. Nach 2 ½ Std
umherstreifen haben wir genug und fahren zum Campingplatz zurück
um uns am Nachmittag ein Bad zu gönnen. Aber die Sonne
verschwindet immer mehr, es regnet sogar kurz, so dass aus dem
Bad ein Strandspaziergang wird, was aber auch sehr angenehm ist.
E
29.8.
Heute ist Ruhetag, aber das klappt
irgendwie nicht richtig. Schon seit gestern sind die
SommerDauerCamper um uns herum am putzen, zusammenpacken und
natürlich an den Abschiedspartys, mal mit diesen, mal mit
jenen Nachbarn. Da wird gegrillt und „Snaps"
getrunken. Das kann sich dann schon mal bis 2 Uhr morgens
hinziehen, die Schweden können durchaus seeehr gesprächig
sein. Das Wetter ist durchzogen, wir wagen einen
Strandspaziergang, diesmal Richtung Westen (gestern gings
Richtung Osten). Wir werden nur leicht geduscht, auch das Regnen
klappt nicht richtig. M
30.8.
Südschweden ist
sowieso nicht unsere Lieblingsregion aber ausgerechnet am letzten
Ort unseres Schwedenaufenthaltes, in Malmö wird unser Auto
aufgebrochen. Was für eine Bescherung wie wir nach dem
gemütlichen Rundgang und einer feinen Pizza zum Auto kommen.
Mark's Handy und Fotoapparat, Bargeld (ausser den
Schweizerfranken, die haben sie nicht gefunden), das Tool, Wind-
und zwei Regenjacken plus Wanderrucksack (wurde wohl gebraucht um
die Sachen zu verstauen) weg. Und Mark's alte Sonnenbrille.
Natürlich eine ziemliche Unordnung. Zum Glück konnten
sie mit der Festplatte nichts anfangen und den Laptop haben sie
wohl übersehen. Für einmal ein Vorteil, dass er so
klein ist. Eigentlich hätten wir eine Alarmanlage, aber weil
wir in St.Petersburg im Innenhof und sonst irgendwo selbst nicht
daran dachten, dass sie eingeschaltet war, was uns sehr peinlich
war, haben wir sie nie mehr benutzt. Nun, aus Schaden wird man
klug, vielleicht schalten wir sie besser wieder ein...E
Woche 26,
31.8. bis 6.9. Møns
Klint (DK), Zingst (D)
31.8.
Nachdem wir gestern Abend mit etwas mehr Ruhe Bilanz der
Verluste gezogen haben, beschliessen wir, heute doch zur Polizei
zu gehen um den Autoeinbruch zu melden. Auf dem Polizeiposten in
der Stadt schicken sie uns zur „Besiktningsstation".
Offenbar eine Spezialstelle zur Schadenserhebung von
Autoeinbrüchen, Parkschaden und Ähnlichem. Der nette
Polizist nimmt sich Zeit, obwohl eigentlich bald Lunchzeit wäre.
Jetzt haben wir einen genauen Rapport für die Versicherung
und uns ist wieder etwas wohler. Auch haben wir in der Stadt ein
Ladegerät für mein Handy gefunden, was zur inneren Ruhe
beiträgt. Dann verlassen wir Schweden via Öresundbrücke
endgültig. Wir fahren bis Møns Klint auf der Insel
Møn und hoffen besser schlafen zu können als letzte
Nacht. Von Städten haben wir im Moment genug. E
1.9.
Auch
diese Nacht liegen wir zeitweise wach. Aber das schöne
Wetter am Morgen stellt uns auf und wir fahren nach dem
Morgenessen bis zum Geo-Zentrum. Von dort machen wir eine
Rundwanderung um die Kreideklippen ausgiebig zu besichtigen. Zum
Glück wird heutzutage nicht mehr mit Kreide auf
Schiefertafeln geschrieben, sonst gäbe es diese schönen
Felsen bald nicht mehr ;-). Zuerst geht der Weg oberhalb den
Steilhängen entlang, dann über eine Treppe mit über
400 Stufen hinab ans Meer, dem Ufer entlang, über eine
weitere Treppe wieder hinauf und zurück zum Parkplatz. Das
Auto gibt keinen Ton von sich, also hat sich niemand daran zu
schaffen gemacht, denn diesmal haben wir den Alarm eingeschaltet.
E
2.9.
Auf einem andern Weg gehen wir heute
nochmals zu den Kalkabbrüchen. Wir kommen am höchsten
Berg von Møn, „Aborrebjerg 143m, vorbei und gehen
schnell hinauf. Leider ist es etwas dunstig so dass die Sicht
nicht wie erwünscht ist. Ein Stück weiter steht ein
Mirabellenbaum voller süsser Früchte und wir genehmigen
uns einige zum Znüni. Auch heute halten wir nach
Versteinerungen Ausschau und tatsächlich finden wir ein paar
„Donnerkeile" und einen kleinen Seeigel. Wie schon
gestern sind wir fasziniert von den vielen Steinformen und den
metallenen Tönen, die die „Flintsteine" von sich
geben wenn sie aufeinanderschlagen. E
3.9.
Auf dem
Weg zur Fähre nach Rostock machen wir Halt bei den Kirchen
in Elmelunde und Fanefjord, beide noch auf Møn. In beiden
Kirchen gibt es Kalkmalereien, die kürzlich restauriert
wurden. Während wir in Elmelunde die Bilder betrachten,
beginnt es zu regnen. In Fanefjord wurden wir zufälligerweise
noch mit einem Orgelkonzert beglückt, da die Organistin am
spielen (üben?) war (Ein Stück war aus einem Heft mit
dem Titel "Hot Pipe Organ" M). Auch während der
Überfahrt nach Deutschland regnet es, aber schon in Rostock
hellt sich der Himmel auf. Wir fahren bis Zingst, wo ich vor 3
Jahren mit Marks Schwester Ferien machte, als Mark beim wandern
in Schweden war. E
4.9.
Das Wetter ist freundlich
aber windig. Wir spazieren zum Hafen von Zingst, der sich auf der
Boddenseite befindet. Dort wollen wir schauen, ob die Schiffe zur
Besichtigung der abendlich einfliegenden Kranichschwärme
schon fahren. Das Schiff geht jeweils um 18h. Nur kündigt
die Wettervorhersage Regen an. Auf dem Rückweg halten wir
nach einer Regenjacke für Mark Ausschau. Aber die sind nicht
nach unserem Geschmack, oder viel zu teuer für das was sie
hergeben. Müssen wohl mal in einem Aldi nach einer billigen
Jacke suchen zur Not ;-). E
5.9.
Da es regnet,
verbringen wir die Zeit im WoMo. Es wird gelesen, gespielt,
gegoogelt (wir haben Internet :-)), weitere Reiseziele
besprochen. Um zu essen müssen wir zuerst abwaschen, da das
Geschirr ausgeht, und so nütze ich eine Regenpause um zur
Spüle zu gehen. Am Nachmittag wird es etwas freundlicher
und wir spazieren zum Kurhaus um für Dienstag einen Ausflug
nach „Königsstuhl" zu buchen. Dort, an einem
Zipfel von Rügen hat es auch Kreidefelsen; es wäre
interessant sie mit Møns Klint zu vergleichen. Aber- der
Veranstalter hat Ferien! Zum Glück sind die Regenschauer
jeweils nur ganz kurz, denn wegen dem heftigen Wind sind Schirme
nicht zu gebrauchen und Mark hat immer noch keine Regenjacke (ich
hatte zwei :-)). E
6.9.
Heute in etwa gleich wie
gestern. Nur für die Mittagssuppe hat es noch genug
Geschirr, so dass der Abwasch erst nachher erfolgt. Gegen
Abend gehen wir ins Dorf, nicht um etwas zu buchen, sondern um
auswärts zu essen. Da es nicht mehr regnet, spazieren wir
auf dem Deich, der sich rund um Zingst zieht, zum Camping zurück.
E
Woche 27,
7.9. bis 13.9. Zingst (D),
Grambin, Mescherin, Stolpe, Gorgast, Eichwege
7.9.
Den
Höhepunkt des Tages vorneweg: Wir fahren mit einem
„Mississipi-Rad-Dampfer" auf Kranichfahrt. Kurz vor
18h besteigen wir das Schiff, um der Boddeninsel Kirr entlang zu
fahren. Die Insel ist Vogelschutzgebiet und darf (ausser von
Kühen und ein paar Pferden im Herbst) nicht betreten werden.
Die Insel wird abends von den Kranichen aufgesucht, da sie sich
hier sicher fühlen. Zuerst kommen wir in die Nähe eines
Uferabschnittes, auf dem schon Hunderte von Kranichen rasten. Ein
paar kleinere Züge kommen dazu und wir sehen wie elegant
diese grossen Vögel landen und dabei den Wind nutzen. Dann
tuckert das Schiff auf die andere Seite, da die Kranichschwärme
von dort vom Festland kommen, wo sie sich tagsüber auf den
abgeernteten Feldern sattgefressen haben. Schon von Weitem kann
man grössere und kleinere Formationen erkennen. Zwei solche
ziehen sogar direkt über unser Schiff. Ausser Kranichen
gibt es hier eine Unmenge Höckerschwäne, die das ganze
Jahr hier verbringen. Zudem Graugänse, die die Insel
verlassen, wenn die Kraniche einziehen (also Schwärme in der
entgegengesetzten Richtung), und natürlich Graureiher.
Bestimmt hat es auch kleinere Vogelarten. In der Ferne erkennt
man richtige „Starwolken" Nach dem eher
unspektakulären Tag mit einer Wanderung am Strand ein sehr
interessanter Abend. E
8.9.
Irgendwie ist seit dem
Einbruch in Malmö auch ein wenig Freude am umherzigeunern
abhanden gekommen. Wir fahren zuerst Richtung Osten, mit Ziel
Usedom und dann Danziger Bucht. Auf einem Feld bei Barth können
wir Kraniche beim Fressen sehen. Vor Greifswald machen wir
Halt um einzukaufen. Wir finden sogar eine günstige
Regenjacke für Mark und trotz schönstem Wetter greifen
wir zu. Es ist uns einfach nicht ganz wohl beim Gedanken
nochmals nach Polen zu reisen. Obwohl - ausgeraubt wurden wir in
Schweden! Also fahren wir von Greifswald nicht, wie zuerst
geplant nach Usedom, sondern ans Stettiner Haff, in die Nähe
von Uekermünde. Gegen Abend genehmigen wir uns ein Bad im
Haff – sehr erfrischend. E
9.9.
Weiter fahren
wir südwärts an die Oder. Genauer zum Nationalpark
Unteres Odertal. Unterwegs machen wir Halt in Zerrenthin um
die Füsse etwas zu vertreten und besichtigen die Kirche. In
Gartz stellen wir das Auto auf die grosse Wiese nach dem Tor, die
aussieht wie ein Parklatz. Die Info befindet sich unterhalb des
Turmes; wir wollen nach einem Campingplatz fragen. Dort kommt
eine gutgelaunte Frau aus dem oberen Stock, gibt uns haufenweise
Broschüren und möchte wissen wie wir auf den
Nationalpark kommen. In Gartz wollen wir zur Kirche, deren
Turm man schon von weitem sah. Das Auto können wir getrost
auf der Wiese stehen lassen, die „Turmwächterinnen",
die im ersten Stock bei einem Kaffeekränzchen sitzen, werden
sicher darauf aufpassen. Haben sie doch unter Kontrolle, wer
durchs Tor ein- und ausfährt. Die Kirche entpuppt sich
als „halbe Ruine". Das heisst der eine Teil wurde
wieder als Kirche hergerichtet, der Ruinenteil wird als Vorplatz
genutzt. Eine gelungene Bewahrung und Wiedernutzung. Zum
Campingplatz müssen wir ein Stück zurück. Bekommen
ein lauschiges Plätzchen und geniessen den restlichen
Nachmittag am Oderufer. Und – welche Überraschung,
plötzlich fliegt ein Riesenschwarm Kraniche lärmend
über den Platz. E
10.9.
Am Morgen hat es über
der Oder Nebel. Es ist Herbst! Mark sitzt mit dem Feldstecher am
Ufer und beobachtet die Tier-, vor allem Vogelwelt. Das
Schlänglein das übers Wasser schwimmt bleibt
freundlicherweise am Ufer, bis ich es auch bestaunen kann. Am
Nachmittag marschieren wir noch etwas durch den Auenwald. Gegen
Abend ist der Himmel ganz bedeckt und es wird merklich kühler.
E
11.9.
Wir werden um 6.30h geweckt! Vom Gekrächze
einiger Kraniche. Beim zweiten Mal gehe ich nachschauen und es
folgen noch einige Schwärme hintereinander. Inzwischen ist
auch Mark aufgestanden. Und fast heimlich schwimmt auch noch ein
Biber vorbei. Etwas weiter südlich lassen wir das Auto
auf einem Parkplatz stehen (mit eingeschaltetem Alarm) und
begeben uns auf eine Runde in den Nationalpark. Unterwegs
umflattern uns eine Menge Tagpfauenaugen und an einem Teich gibt
eine Froschschar ein eindrückliches Konzert, das ebenso
plötzlich beendet wird, wie es angefangen hat. In Stolpe
suchen wir den Campingplatz, der sich als Parkplatz an der
Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstrasse entpuppt, aber viel
schöner als der Platz den wir in Schwedt zuerst aufsuchen
wollten. E
12.9.
Bevor wir Stolpe verlassen statten
wir dem Stolper Turm einen Besuch ab. Als Wohnturm von den Dänen
gebaut, soll es der dickste in ganz Deutschland sein. Das gäbe
auch heute noch eine interessante Wohnung, mit einer
phantastischen Dachterrasse mit Rundumsicht ;-). Als nächstes
wäre das Kloster Chorin auf dem Programm, aber wir finden
den Weg dorthin einfach nicht. Wie schon so oft sind die kleinen
Orte und Sehenswürdigkeiten sehr schlecht
signalisiert. Dafür finden wir trotz grosser Umleitung
das Schiffshebewerk in Niederfinow. Ein imposantes Bauwerk in
Stahl. Die bis zu 85 Meter langen Schiffe fahren in eine
„Badewanne" und die 4300 Tonnen schwere Fracht wird 36
m senkrecht nach oben bzw. unten transportiert. Wir nutzen die
Gelegenheit und lassen uns mit einem Schiff durch das Bauwerk
transportieren. Auf einem Bauernhof in der Nähe von
Gorgast finden wir einen kleinen Campingplatz und haben eine
Nische ganz für uns allein, fast neben den Gänsen.
E
13.9.
Unser erstes Ziel an diesem verhangenen
Morgen ist Frankfurt an der Oder. Wir nehmen an, dass es da einen
Mac gibt, wo wir mit unserem T-online Zugang einen Hot-Spot
finden sollten. Tatsächlich, dank den vielen
Mac-Reklame-Hinweis-Tafeln finden wir den Weg im ersten Anlauf.
Ganz wohl ist es uns nicht, das Womo an der Strasse ca. 50 m vom
Laden entfernt parken zu müssen, trennt uns doch nur die
„Stadtbrücke" von Polen. Irgendwie nicht recht
gegenüber all den Polen welche uns im März freundlich
und hilfsbereit begegneten. Wir lesen jedenfalls unsere mails,
aktualisieren den Blog und schauen, dass wir weiter fahren
können. Unsere Route führt weiter Oder aufwärts
über Eisenhüttenstatt nach Neuzelle, wo wir das
gleichnamige Stift besuchen. Wir besichtigen die überladen
wirkende „kath. Pfarrei-und Wallfahrtskirche St.Marien",
den barocken Klostergarten und dann die ebenfalls barocke „evang.
Pfarrkirche zum heiligen Kreuz". Heute ist „Tag des
offenen Denkmals" und so erhalten wir anschliessend gratis
eine Führung im renovierten Kreuzgang des ehemaligen
Klosters. Dann haben wir genug Kultur und suchen unseren
Heimatort für die nächste Nacht – interessant ist
nämlich, dass wir seit einiger Zeit, wenn wir irgendwo zu
Fuss unterwegs sind, nicht mehr sagen: „wenn wir dann
wieder beim Womo sind" wie zu Beginn unserer Reise, sondern:
„wenn wir dann wieder zu Hause sind". In Eichwege
lassen wir uns auf einem Camping nieder. M
Woche 28,
14.9. bis 18.9. Dresden, Bad
Schlema, Ulm, Schlossrued (CH)
14.9.
Über
Bad Muskau, Weisswasser, Hoyerswerda fahren wir nach Dresden. In
Bad Muskau wollen wir ein wenig pausieren, aber überall
Baustellen, so dass in der Altstadt kaum ein Parkplatz zu finden
ist. In Hoyerswerda fahren wir zum Mc, aber diesmal
funktionierts nicht mit dem Hot-Spot, immerhin haben wir
wenigstens schon zu Mittag gegessen ;-). Wir müssen
Dresden durchqueren um zum Camping zu gelangen. Irgendwie
verpassen wir den Abzweiger und landen im nächsten Mc
ausserhalb. Diesmal hat Mark keine Probleme mit der
Internetverbindung und kann auch gleich nachschauen wie man am
Besten zum Campingplatz fährt. In der Rezeption bekommt
man auch Tageskarten für den Bus und so werden wir morgen
mit den ÖV in die Stadt fahren. E
15.9.
Nach
dem Abwasch fahren wir also mit dem Bus bis zum Bahnhof. Von dort
geht es zu Fuss durch die Pragerstrasse, eine neugestaltete
Fussgängerstrasse mit vielen schönen Brunnenbassins und
natürlich Einkaufsläden „en masse". An deren
Ende gelangen wir zum Altmarkt, mit kitschigen Wurstbuden,
Imbiss- und Souvenirständen. Rundherum viel
Baustellen. Erstes Ziel ist die Frauenkirche, um 12h beginnt
dort eine Orgelandacht, mit anschliessender „zentraler
Kirchenführung" (man bleibt sitzen). Wir sind etwas
früh, stellen uns aber an, anscheinend gibt es viele Leute.
So haben wir Zeit, die Kirche schon mal ein wenig zu betrachten.
Die Ausschmückung ist im barocken Stil wieder hergestellt
worden, was bekanntlich nicht unserm Geschmack entspricht, aber
in Anbetracht der Kirchengeschichte wohl sinnvoll ist. Die
Andacht ist sehr friedvoll und die anschliessenden Erklärungen
überaus interessant. Die Kirche wurde 1945 zerstört und
erst 1990 begann man den Wiederaufbau zu planen. Ein kleverer
Historiker hatte die Idee rundherum Heckenrosen zu pflanzen, so
dass die Ruine bis dahin erhalten blieb. Wir spazieren auch
noch zur Kathedrale, zur Semperoper (auch diese teilweise
eingerüstet), zum Zwinger, vorbei am Residenzschloss, um zur
Frauenkirche zurück zu kehren. Dort wird um 16h die
„Unterkirche" geöffnet. Anscheinend wurde früher
dieser Platz als Bestattungsort gebraucht. Heute sind drei der
Nischen zu Kapellen geworden, der Mittelraum wird für
Andachten genutzt. Sehr einfach und modern, aber schön. In
einem Nebenraum hat es eine Ausstellung zum Wiederaufbau. Unser
Nachbar auf dem Camping (in unserem Alter) spielt am Abend in
seinem Vorzelt auf der Gitarre bayrische Weisen. Es erinnert
etwas an argentinische Gitarrenmusik. Tönt jedenfalls sehr
schön und gemütlich. E
16.9.
Wir
verlassen das neblige Dresden um im wenig entfernten Freiberg den
Dom zu besuchen, wo ich mir die zweite noch erhaltene grosse
Orgel des Orgelbauers Silbermann aus dem18.Jh anschauen will. Die
andere habe ich in Dresden bereits gesehen. Auch diese schöne
Stadt, mit vielen Häusern aus dem 17. und 18. Jh, ist vor
allem Baustelle (Konjunkturprogramme?). Im Dom ist gerade ein
Wettbewerb im Gange und wir können die Orgel während
dem warmspielen einer Bewerberin auch noch hören. Anschliessend
fahren wir im Randbereich des ebenfalls nebligen, hügeligen
Erzgebirges Richtung Süd-West. Unsere heutige Station: Bad
Schlema, Camping Silberbach. M
17.9.
In dichtem
Nebel fahren wir weiter. Die Wegweiser sind kaum zu erkennen und
wir müssen aufpassen, dass wir die Umleitungsschilder nicht
verpassen. Wir sind froh, kurz vor Frost die Autobahn zu
erreichen. Hier ist die Sicht auch viel besser. Nun geht es in
zügigem Tempo nach Ulm auf den Stellplatz. Es regnet und
noch heute Abend entschliessen wir uns, morgen nach Hause zu
fahren. E
18.9.
Hier in Schlossrued, Anfang und
Ende unserer Reise beenden wir den Blog. Im Bewusstsein, dass es
nicht selbstverständlich ist, nach 18’000 km
wohlbehalten zurückzukehren, verspüre ich etwas von der
Dankbarkeit, von der in der Orgelandacht in Dresden die Rede war.
E
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